Jüdische Topographie in Niedersachsen
2020 starteten das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, die Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur an der Technischen Universität Braunschweig und das Center for Jewish Art an der Hebrew University of Jerusalem das Projekt „Niedersachsen – Eine jüdische Topographie“, gefördert durch PRO*Niedersachsen. Die „Jüdische Topographie Niedersachsen“ stellt Informationen über historische Bauten und Einrichtungen jüdischer Gemeinschaften zur Verfügung.
Auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen gab es bis zur Zerstörung und Vernichtung durch antisemitische Deutsche in der Zeit des Nationalsozialismus in weit über hundert Orten jüdische Gemeinschaften mit einer Vielzahl religiöser, sozialer und kultureller Einrichtungen. Die meisten ihrer Synagogen, Betsäle, Ritualbäder und Religionsschulen sind heute verloren oder oft entstellend umgebaut, und auch auf den überwiegend erhaltenen Friedhöfen sind die Folgen von Schändungen und Zerstörungen unübersehbar. Dennoch zeugen zahlreiche Orte und Objekte von jüdischer Kultur und Geschichte, aber auch von lokaler und regionaler Erinnerungsarbeit und nicht zuletzt vom Leben in heutigen jüdischen Gemeinden im ganzen Land.
Beginnend mit Informationen zu jüdischen Friedhöfen und baulich erhaltenen oder aktuell von jüdischen Gemeinden genutzten Synagogen, werden ab März 2022 nach und nach die vielen weiteren Einrichtungen und Gebäude jüdischer Gemeinschaften in den Denkmalatlas Niedersachsen und damit in die Jüdische Topographie eingearbeitet. Links führen zu Informationen aus anderen Datenbanken, sodass ein weit reichender Überblick über jüdische Kultur und Geschichte Niedersachsens entsteht.