Die Südstadt und ihre Stadtplätze
Von Carl Kramme
Hannover und die Entstehung der Südstadt
Hannover erlebte in den 1920er-Jahren eine der stärksten Wachstumsphasen der Stadtgeschichte. Neue Wohnsiedlungen entstanden, neue Viertel wurden gegründet, vorher verschlafene Dörfer eingemeindet und zu urbanen Quartieren entwickelt.
Die Südstadt ist die größte zusammenhängende Wohnsiedlung, die aus diesem Prozess hervorgegangen ist. Südöstlich des Stadtzentrums verortet, grenzt die ehemalige ländliche „Gartenkosakensiedlung“ im Norden an die dichtbebaute Innenstadt, im Osten an die vorstädtische Bult, Standort des ältesten Teils der Tierärztlichen Hochschule Hannovers, und im Westen an den bis 1936 angelegten Maschsee. Im Süden verläuft sich ihre sonst dichte vierstöckige Bebauung und grenzt, getrennt durch den Stadtwald Eilenriede, an die Einzelhaussiedlungen in Waldheim, Waldhausen sowie das dichtbebaute Döhren.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 konnte sich die Stadtverwaltung Hannovers ohne die Zwänge der Kriegswirtschaft wieder stärker der Stadtplanung und -pflege zuwenden. Die Stadtbauräte Paul Wolf (1914–1922) und Karl Elkart (1925–1945), deren Amtszeiten aufgrund von politischen Unruhen drei Jahre auseinanderlagen, in denen die Stelle vakant blieb, sahen sich mehreren großen Herausforderungen gegenüber. Der im Krieg zum Erliegen gekommene Wohnungsbau musste wiederbelebt werden, um die stetig wachsende Stadtbevölkerung aufzunehmen und der Wohnungsknappheit zu begegnen.
Die gewachsene Dichte der Altstadt und die nach dem Tod des Oberhofbaudirektors Laves (1788–1864) entstandenen Arbeiterquartiere der 1870er- bis 1890er-Jahre sorgten dafür, dass viele Familien in Kleinstwohnungen leben mussten. Die Infrastruktur dieser Quartiere war oft mangelhaft. Dazu kam ein Wildwuchs an Barackensiedlungen von Kriegs- und Armutsflüchtlingen. Diese Umstände waren in einer Zeit großer sozialer und gesellschaftlicher Spannungen untragbar.
Aufgrund des Krieges und der Reparationszahlungen waren die Stadtkassen aber leer, sodass ein städtisch gesteuerter Wohnungsbau nur möglichst günstig und einheitlich am Stadtrand erfolgen konnte. Mehrere Konzepte zum Stadtausbau wurden entwickelt und erprobt, diese reichten von außerhalb der Stadt liegenden Kleinhaussiedlungen bis zu dichten Mehrfamilienhausplanquartieren. Sie alle verband, dass sie sich zu mindestens nominell am Ideal einer Gartenstadt orientierten.
Mehrere große Flächen im städtischen Besitz, die für zukünftige Bauprojekte wie diese zurückgehalten wurden, boten sich an. Eine der größten war das südöstlich der Altstadt gelegene Stadt- bzw. Haspelfeld. Es war bis dahin von aufgelockerten so genannten „Gartenkosakensiedlungen“ mit Gemüsegärten und Kleinlandwirtschaft geprägt.
Frühere Stadtverwaltungen hatten bereits Pläne für die Gebietsentwicklung ausgearbeitet. Dabei befolgten sie das 1875 erlassene preußische Fluchtliniengesetz, was die Proportionen von Straßen und Plätzen vorgab. Die groben Straßenverläufe waren bereits 30 Jahre vor dem eigentlichen Baubeginn im ersten Hannoverischen Bebauungsplan von 1889, als Ergebnis eines Wettbewerbes von 1888, beschlossen worden. Die kaiserzeitlichen Baufluchtlinienplanungen sahen eine Erweiterung der Stadtbebauung bis zur Eilenriede im Süden vor und blieben mit kleinen Anpassungen bis zur Ausführung erhalten. Paul Wolf, dessen Bemühungen 1922 in einem weiteren General-Bebauungsplan Hannovers mündeten, und Karl Elkart, der mit der Umsetzung des Planes betraut wurde, orientierten sich für die neue Stadtblockbebauung und Platzgestaltung an populären zeitgenössischen Architekturideen, wie dem „Neuen Bauen“. In einer 1993 veröffentlichten Publikation fasste Adelheid von Saldern die Kernprinzipien als schlichte funktionale Trennung einzelner Nutzungen zusammen, wobei durch die Platzierung von Bildungseinrichtungen die Erziehung der Haus- bzw. Quartiersbewohner zu „regelkonformen Menschen“ gewährleistet sein sollte.
Das neue Quartier sollte bürgerlichen Familien zugute kommen und das Image Hannovers als grünste Stadt Deutschlands achten. Auf dicht bebaute Innenhöfe wurde verzichtet. Lange begrünte Straßenachsen wurden mit kürzeren Querstraßen verbunden, und begrünte Plätze mit Spielflächen dienten als Stadtraumorganisatoren mit dem Straßennetz als Verteilerknoten. An Straßenecken wurden Ladenflächen bereitgestellt. Ein einheitliches und geordnetes Fassadenbild sollte das neue Viertel optisch zusammenfügen. Der als typisch niedersächsisch empfundene Backstein in expressionistischer Ausformung wurde hierzu ausgewählt.
Während andere deutsche Städte wie München (Borstei), Leipzig (Lößing) oder Berlin (Neukölln) mit blockauflösenden Zeilenbauten experimentierten, verließ sich Hannover bei der Umsetzung des „Neuen Bauens“ auf bewährte Stadtbauformen und stand somit für eine konservative Herangehensweise an die Moderne. Dennoch wurde auch in die Zukunft gedacht. Die Neue Straßen waren, in Erwartung eines ansteigenden Autoverkehrs, asphaltiert und die Häuser an die Kanalisation angeschlossen. Mit dem Bau von Garagen, Tankstellen und Parkplätzen wurde auf die hohe Autoquote in Hannover reagiert: 1927 kam auf 58 Einwohner ein Auto – im Vergleich hierzu gab es in Berlin ein Auto pro 66 Einwohner und der deutsche Gesamtschnitt war sogar nur ein Auto auf 87 Einwohner. Da Automobile teure Luxusgüter waren, blieb die Südstadt dennoch autofrei. Eine Erweiterung des Straßenbahnnetzes in den neuen Stadtteil war allerdings nicht angedacht worden. Stattdessen diente eine Buslinie auf der Sallstraße als Zubringer zu den auf der Hildesheimer- und Marienstraße verkehrenden Tramlinien. Billigere Fahrräder, für die eigens Radwege gebaut wurden, waren neben dem Fußverkehr die Hauptformen der Mobilität.
Die neuen Wohnungen waren im Vergleich zu den typischen kleinen Wohnungen der Altstadt geräumiger und moderner. Funktionale Raumaufteilungen mit eigenen Küchen und Bädern waren die Standardausstattung. Ein Gas- und ein Stromanschluss erlaubten die Benutzung von modernsten Haushaltshilfen.
Allerdings linderte das Bauprojekt in der Südstadt durch seine generelle Ausrichtung auf die gehobene Mittelschicht und die für den sozialen Wohnungsbau überdimensionierten Wohnungsgrößen nicht die allgemeine Wohnungsnot in der Stadt.
Die Stadtplätze der Südstadt und ihre Geschichte
Drei zusammenhängende Plätze prägen die neue Südstadt: Der Stephans-, der Bertha-von-Suttner- und der Geibelplatz. Sie sind nicht nur wegen der Architektur der Wohnhäuser, sondern auch wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung Kulturdenkmale und stellen den Kern des Denkmalbestandes im Stadtteil dar. Bisher kam der architektonischen Analyse der Randbebauung mehr Aufmerksamkeit zu als den Platzräumen, weshalb sie hier nicht tiefer vorgestellt werden sollen. Ihre Gestaltung ist bedeutend für die Wahrnehmung des Denkmalbestandes und wichtig für Nutzung durch die Menschen.
Im Gegensatz zum heutigen Zustand waren diese in ihrer Ursprungsplanung als aufwändige gestaltete Schmuckplätze gedacht, deren Rasenflächen und Beete nicht begehbar waren. Stattdessen sollten die Anwohner auf Wegen um die Grünflächen herumwandeln. Den Werten des „Neuen Bauens“ entsprechend wurden Gestaltungsideen umgesetzt, die der Öffentlichkeit die Nutzung der Platzmitte ermöglichte. Durch die Ansiedelung von expliziten Einrichtungen wie Kinderspiel- oder Marktplätze spezialisierte man die Nutzung und öffnete die Stadtplätze für einzelne Nutzergruppen. Dies zeugt eindeutig davon, dass die drei Südtstadtplätze als eine städtebauliche Einheit und zusammenhängende soziale Komponente verstanden wurden. Die Südstadt in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Ausrichtung ist bis heute davon geprägt.
Stephansplatz
Der Stephansplatz ist der älteste der drei Plätze. Seine Ursprünge hat die rechteckige Anlage im ersten städtischen Bebauungsplan von 1889. Er wurde 1897 nach Heinrich von Stephan (1831–1891), dem Gründer des ersten Internationalen Postvereins und Pionier der Standardisierung des Postwesens im vereinigten Deutschen Kaiserreich, benannt.
Die Errichtung der Randbebauung erfolgte zwischen 1900 und 1906 im Jugendstil und in Formen der Neorenaissance mit großzügigen Wohnungen für die bürgerliche Mittelschicht. Als gediegener Schmuckplatz angelegt, wurde dort ab 1919 bereits regelmäßig ein Wochenmarkt abgehalten. In den 1920er-Jahren begannen Umgestaltungsarbeiten nach den Planungen Elkarts. Die Beete wurden schlichter, die Platzmitte mit Rasen begrünt und zum Spielplatz ausgestaltet, der Marktplatz in Richtung Geibelstraße verlegt. Den Platz umgaben doppelreihig platzierte Baumreihen in Pflanzkästen als Sonnenschutz für die Marktgesellschaft.
Bis in die 1920er-Jahre hinein war die Nordseite des Platzes unbebaut. Im Zuge der größeren Bautätigkeit in der restlichen Südstadt entstand dort eines der ersten geplanten „Autozentren“ der Stadt, der „Oesterleyplatz“. Das 1911 gegründete Autohaus-Günther zog in die neuentstandene Nordrandbebauung ein, von wo eine Durchwegung direkt zur Autohalle im Hinterhof führte. Das 1928 errichtete achtgeschossige „Hochhaus-Günther“, bewarb mit einem Schriftzug den Automobilclub im Hinterhof, und diente als Blickfang vom Stephansplatz aus. Die Fläche davor bestand aus einem von Baumzeilen umgebenen Parkplatz mit Bedürfnisanstalt. Eine Garagenhalle mit Tankstelle und Werkstatt (Oesterleystraße 11) waren im Osten vom Platz zugänglich. In den 1930er-Jahren erhielt der Stephansplatz mit den „Geibelgaragen“ im Hinterhof des östlichen Stadtblocks eine Garagenanlage.
Die 1950er-Jahre hinterließen an der nördlichen wie südlichen Platzseite ein backsteinernes Trafo- und Kioskhäuschen. Die Bedürfnisanstalt wurde um eine Kiosknutzung erweitert. Der Tankstellenbetrieb wurde aufgegeben und die Durchfahrten zu den Garagenanlagen der Hinterhöfe wurden geschlossen.
Radikale Umgestaltungsideen wurden nochmals in den 1970er-Jahren diskutiert, jedoch nur in geringeren Umfang ausgeführt. Zugunsten des Marktes und Spielplatzes wurden die Grünflächen erneut umgestaltet, vereinfacht und im Osten zusammengefasst. Im Süden entstand ein eingezäunter Bolzplatz, im Norden ein von niedrigen Mauern umgebener Sandkasten mit Sitzmöglichkeiten. Die äußere Baumreihe wurde zugunsten größerer Parkplätze und Marktflächen entfernt. Im Norden des Platzes zog ein Discounter in das Erdgeschoss eines Neubaus.
Somit ist der Platz noch heute das geschäftige Zentrum der Südstadt.
Bertha-von-Suttner-Platz
Der Bertha-von-Suttner-Platz erscheint zum ersten Mal ebenfalls im Bebauungsplan von 1889. Südöstlich des Stephansplatzes verortet, ist die zwei Hektar messende dreieckige Platzfläche die größte innerhalb der Südstadt. Die Sallstraße, zentrale Achse des Viertels, teilt ihn von Nord nach Süd in zwei Teilflächen. Städtebaulich integriert der Platz das neuangelegte Straßenraster der damals noch unbebauten Ost- und Westbereiche mit dem Rest der Südstadt. Als Vermittlungsplatz wurde ihm eine wichtige Schmuckfunktion im Stadtgefüge zugewiesen. Zwei sechsstrahlige Sternkreuzungen, die im Osten und Westen an die Hauptplatzflächen angrenzen, machen ihn innerhalb des Quartiers erreichbar. Als geplanter Ausgangspunkt einer sich bis zur Eilenriede erstreckenden Bebauung bündeln sich hier nach Süden auffächernde Wohnstraßen. Der Platz liegt somit im Zentrum des Wohnquartieres.
Die Platzfläche wurde 1916 angelegt und zunächst „Karl-Peters-Platz“ nach dem deutschen Kolonialisten und Begründer der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ (1856–1918) benannt. 1934 wurde ihm dort auch ein (nun umgewidmetes) Denkmal errichtet. Im Bebauungsplan erhielt auch diese Platzfläche eine passive Schmuckfunktion. Frühe Stadtpläne zeigen kleinteilige Grünflächen, die von einen großen Zentralbrunnen zu den beiden Nebenplätzen hin verlaufen. Diese klassische Gestaltung blieb Planidee. Stattdessen wurde auf die bekannte schlichte Rasenfläche mit umliegenden Baumzeilen zurückgegriffen, die durch kleinere Baumgruppen am Rand aufgelockert wurden. Die Platzecken sollten durch Spielplätze belebt werden.
Städtebaulich wurde die Umgebung verdichtet. Im Süden wurden zwei statt einer „Flügelstraße“ angelegt, sodass eine höhere Bebauungsdichte entstand. Im Gegensatz zum Stephansplatz erfolgte die Randbebauung vollständig im Stile des Backsteinexpressionismus, wobei die Zugänge von der Sall- und Böhmerstraße mit Hochbauten hervorgehoben wurden. Im Osten des Platzes entstand in den 1930er-Jahren in der Wredestraße eine Großgaragenanlage, die durch eine Durchwegung direkt mit dem Platz verbunden war.
Im Zweiten Weltkrieg dienten die Hochhäuser als Standorte für Luftabwehrscheinwerfer und der Platz als Gemüseanbaufläche. 1971 wurde er zugunsten von Spielplätzen und Erholungsgrün parkähnlich umgestaltet. Im Platzinneren liegen nun viele kleine Einzelanlagen, wie Sitz- und Sportgeräte, die den Platz der Öffentlichkeit öffnen und die Freizeitfunktion verstärken. Bis heute stützen die in den 1930er-Jahren angepflanzten Kastanien mit ihren ausladenden, Stadtlärm schlucken, Kronen den 1994 zu „Bertha-von-Suttner-Platz“ umbenannten Stadtplatz. Diese auf Freizeit ausgelegte Ausrichtung unterstützten auch spätere Umbaumaßnahmen in den 2000er- und 2010er-Jahren, in denen neue Spielgeräte aufgestellt wurden.
Geibelplatz
Der Geibelplatz, benannt nach dem 1887 gestorbenen Lübecker Dichter Emanuel Geibel, einem wichtigen Mitglied der deutschen Nationalbewegung im 19. Jahrhundert, ist der dritte Stadtplatz der Südstadt. Die Planungen von 1889 gaben ihm die Rolle eines repräsentativen Platzes am Ostende der Geibelstraße.
Als Gegenstück zu einem weiter westlich gelegenen Stadtplatz gedacht, wo seit 1904 eine Bismarcksäule stand, sollten die beide Plätze „point de vues“ ausbilden. Da die Säule 1934 zugunsten des Maschsees abgebrochen wurde haben sich von letzterem Platz nur die Eckmauern am „Geibeltreff“ am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer erhalten.
Noch 1905 zeigte der hannoversche Pharus-Plan einen Kirchenbau auf der zentralen Fläche des Geibelplatzes. Gebaut wurde die Kirche nie, stattdessen visualisierten Pläne bereits 1914 einen typischen Schmuckplatz mit Blumenbeeten und einem zentralen ovalen Wasserbecken. Auch dieser Plan wurde nicht ausgeführt. 1932 wurde schließlich ein, durch eine zentrale abgesenkte rechteckige Rasenfläche herum organisierter Stadtplatz, welcher von quadratisch geschnitten Baumalleen mit Sitzbänken umgeben war, angelegt. Die offene Gestaltung diente zur Hervorhebung des 1930 errichteten Glückauf-Hochhauses, weshalb die Baumreihen den Blick auf dieses nicht verstellen. Die schlichtere Ausführung in den späten 1920er- bis 1930er-Jahren ist ein typisches Merkmal der Südstadtplätze.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die abgesenkte Grasfläche zu einem Feuerlöschteich, da Luftangriffe auf das Luftabwehrgeschütz auf dem Glückauf-Hochhaus immer wieder Brände in der Umgebung verursachten. Der Teich blieb bis in die Nachkriegszeit erhalten, wobei der Rest zum privaten Gemüseanbau verwendet wurde. Erst zwischen 1954 und 1955 konnte der Platz wieder an seine ursprüngliche Gestaltung herangeführt werden. Zu den größeren Veränderungen zählen ein backsteinernes Trafohäuschen in der nordwestlichen Platzecke sowie zwei kleine Sandspielecken mit weiteren Spielgeräten, wovon heute nur noch eine überkommen ist. Seine repräsentative Funktion ist somit heute immer noch zentral, die Randzonen sind wieder ruhige Pausen- und Entspannungsorte. Letztere wurden durch die Anpflanzung einer Hecke am östlichen Platzende in den 2000er-Jahren noch weiter hervorgehoben.
Wohnqualität als Resultat von Stadtplanung
Die lang angelegte und in mehreren Dekaden durchgeführte Stadtplanung der hannoverschen Südstadt hat letztlich dazu geführt, dass das Viertel bis heute gut funktioniert: Besonders Familien schätzen nicht nur das reichlich vorhandene Stadtgrün, sondern auch die einladenden Innenhöfe, die Kindern einen sicheren Spiel- und allen einen ungestörten Ruheort bieten. Ergänzende Versorgungseinrichtungen sind in den Gesamtplan eingebunden. Dass viele der in der Südstadt geschätzten Qualitäten das Resultat langjähriger Planungsarbeiten, vor allem der 1920er-Jahre sind, ist dabei weitgehend unbekannt. Die Erhaltung der Stadtplatzanlagen der Südstadt und die daraus gebildeten Wohnquartiere liegt damit wegen der geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung im öffentlichen Interesse.
Zum Weiterlesen:
Paul Wolf: Deutschlands Städtebau, Hannover 1922.
Karl Elkart: Neues Bauen in Hannover, Hannover 1929.
Adelheid von Saldern: Neues Wohnen - Wohnungspolitik und Wohnkultur im Hannover der Zwanziger Jahre, Hannover 1993.