Plattendurchlass Holzmindener Bahn
- Landkreis
- Holzminden
- Samtgemeinde
- Eschershausen-Stadtoldendorf [Sg]
- Gemeinde
- Eimen
- Gemarkung
- Mainzholzen
- Adresse
- DB Strecke 1940 km 124,979
- Objekttyp
- Durchlass (Unterirdisches Bauwerk)
- Baujahr
- 1865
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 53089388
- Objekt-Nr.
- 14
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Durchlass der Holzmindener Bahn, der herzoglich Braunschweigischen Eisenbahn, vor 1865 fertiggestellt. Der Durchlass ist in Quaderbauweise mit Platten auf Kragsteinen und divergierenden Flügelmauern errichtet. Die steinmetzmäßigen Bearbeitungsspuren an den Natursteinblöcken sind teilweise erhalten. Die Flügelmauern und Schildwände sind später in Beton erhöht wurden.
- Denkmalbegründung
- Die oftmals unscheinbaren Durchlässe sind ebenso notwendiges Element von Eisenbahnstrecken wie Brücken, Stellwerke, Bahnhöfe etc. Sie dokumentieren die Bandbreite der baulichen Lösungen, für die Errichtung einer Bahntrasse. Der Durchlass bei Mainzholzen ist Zeugnis für die Holzmindener Bahn, von Kreiensen nach Holzminden, die 1865 eröffnet wurde. Die Gründe zur Errichtung der Holzmindener Bahn waren politisch motiviert. Preußen beabsichtigte eine vom Königreich Hannover unabhängige Trasse über das Territorium des verbündeten Herzogtums Braunschweig. Dies führte zu einer Streckenführung durch bergige Topografie und zu einer großen Anzahl notwendiger Ingenieurbauwerke. Für den bergigsten Streckenabschnitt engagierte man den böhmischen Ingenieur Franz von Ržiha. Er leitete unteranderem den Bau des Viaduktes in Greene und der beiden Tunnel bei Naensen und Ippensen. Für die Errichtung der Tunnel entwickelte Rziha eine neue Verbaumethode aus Eisen. Die Anwendung innovativer Bauweisen dokumentiert die Innovationskraft, die vom Eisenbahnwesen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausging. Im selben Jahr in dem die Bahnstrecke eröffnet wurde, annektierte Preußen das Königreich Hannover und der strategische Wert der Bahnstrecke war erloschen. Die Errichtung der Holzmindener Bahn dokumentierte somit die politische Situation vor dem Ende des Deutschen Bundes. Aus den zuvor beschrieben Umständen ergeben sich folgenden Bedeutungen der Holzmindener Bahn: geschichtliche Bedeutung im Rahmen von Landesgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte, als Werk eines überregional bekannten Ingenieurs, für Wirtschafts- und Technikgeschichte und für politische Geschichte. Der hier erhaltene Durchlass ist materielles Zeugnis für die Strecke. Er zeigt die für diese Strecke standardisiert typische Bauweise und besitzt dabei selbst eine geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Verkehrsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für einen beispielhaft ausgeprägten Bautyp und für die Wirtschafts- und Technikgeschichte. Auf Grund der erhaltenen originalen Substanz aus der Errichtungszeit der Holzmindener Bahn und der kontinuierlichen Nutzung als Element der Strecke besteht ein öffentliches Interesse an seiner Erhaltung.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb