Pfarrhaus
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Schellerten
- Gemarkung
- Schellerten
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schellerten
- Adresse
- Dorfstraße 36
- Objekttyp
- Pfarrhaus
- Baujahr
- um 1780
- bis
- um 1900
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 51301088
- Objekt-Nr.
- 183
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Fachwerkstockwerksbau inmitten des Ortes nördlich der Kirche an der Dorfstraße, der ehemaligen Hauptstraße, errichtet wohl Ende des 18. Jahrhunderts, um 1900 Umgestaltung des Gebäudeinneren. Stattlicher zweigeschossiger Bau mit leicht vorkragendem Obergeschoss unter Krüppelwalmdach; giebelständig zur Dorfstraße in leichter Schrägstellung ausgerichtet, der Südostgiebel und die südwestliche Traufseite mit wiederhergestelltem Sollingsandstein-Plattenbehang in Rautenanordnung, auf Geschosshöhe Zierbänderung mit Krönchen-Motiv; der Nordwestgiebel und die nordöstliche Traufseite sind mit modernen Ziegelpfannen behangen. Gebäudeecken, entlang der Traufe und des Ortganges Schieferplattenbehang. Die südöstliche Fassade gliedert sich in sieben Fensterachsen, mittig Haupterschließung; Nebeneingang für den nordwestlichen Teil über Zugang in der nordwestlichen Achse. Im Inneren hat sich eine qualitätsvoll ausgeführte Ausstattung des frühen 20. Jahrhunderts erhalten (z.B. Eingangsbereich mit Zwischentür/Windfang, Zement-/Mosaikfliesenboden, Geländer Treppenaufgang, Türlaibungen, Türblätter, kassettierte Wandvertäfelung um 1900, Decke mit verputzter Balkenlage, breite Dielen und Leistenabschluss). Das Kehlbalkendach wird gestützt von einem doppelt abgestrebten Stuhl. Beide Giebelflächen mit kleinen Fensteröffnungen, teilweise Rußspuren an den Balken und Reste eines Verschlages deuten auf Rauchkammer, Teilnutzung als (Wohn-)Kammer bzw. zumindest teilweise Lagernutzung des Dachraumes hin. Sandsteinstufen führen in den Kellerraum unter dem südöstlichen Hausdrittel des Gebäudes mit Kappendecke zwischen Stahlträgern.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung des Pfarrhauses Schellerten liegt aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Der wohl 1784 errichtete Bau ist ein authentisch überliefertes Zeugnis der ländlichen Kirchspiel- und Pfarreiverwaltung und weist als solcher Zeugnis- und Schauwerte für die örtliche Bau- und Sozialgeschichte auf, auch wegen seiner beispielhaften Ausprägung des Gebäudetypus und der für die Bauphase der Zeit um 1900 authentisch erhaltenen Innenräume. Der Fassadenbehang ist im regionalen Kontext der Hildesheimer Börde bis auf wenige Ausnahmen nicht (mehr) anzufinden; häufiger und in ähnlicher Ausführung findet man ihn noch in Südniedersachsen. Städtebauliche Bedeutung liegt vor wegen des prägenden Einflusses als Element des räumlichen Gefüges der Pfarrhofanlage. Substantiell und typologisch handelt es sich um ein Gebäude mit überzeugend authentischem Dokumentationscharakter. In den vergangenen Jahrzehnten erfolgten Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung des qualitätsvollen, erhaltenswerten Fassadenbehanges und der Substanz des späten 18. Jahrhunderts bzw. frühen 20. Jahrhunderts.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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