Wohnhaus
- Landkreis
- Aurich
- Gemeinde
- Norden, Stadt
- Gemarkung
- Süderneuland 1
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Süderneuland 1
- Adresse
- Bahnhofstraße 29
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1891
- bis
- 1910
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 50203414
- Objekt-Nr.
- 474
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger, geschlämmter Ziegelbau auf hohem Sockel. Schopfwalmdach traufständig zur Bahnhofstraße, von dort mittig der Zugang mit Freitreppe. Links flacher Seitenrisalit mit Schopfwalmgiebel, davor zweigeschossiger, polygonaler Standerker. Gliederungselemente wie Sockel und Gesimsbänder in Putz abgesetzt. Fensterstürze rustiziert. Rückwärtiger Anbau. Erbaut wohl am Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts.
- Denkmalbegründung
- Das Wohnhaus Bahnhofstraße 29 hat als Teil der Gruppe "Villengruppe Bahnhofstraße" eine geschichtliche und städtebauliche Bedeutung. Die geschlossen aus dem späten 19. Jahrhundert und der Zeit um 1900 stammende Bebauung der Bahnhofstraße im Abschnitt der Häuser Nr. 23-29 ist von einem anschaulichen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte. Wie die meisten anderen Häuser der Zeile weist auch das Haus Nr. 29 als Halbgiebelhaus die auf einen malerischen Gesamteindruck abzielende und für den Späthistorismus typische asymmetrische Baukörperformation auf, jedoch mit einer durchgängig zweigeschossigen Ausbildung. Es ist zu vermuten, dass das Gebäude als Mehrparteienhaus erbaut wurde. Die straßenseitige Fassadendekoration mit ihrem Stuckdekor orientiert sich grundsätzlich am Formenrepertoire des späten Historismus, ohne aber im Detail streng einem bestimmten Stilvorbild verpflichtet zu sein; manche Motive wie die rustizierten Elemente sind sogar als schöpferisch freie Interpretationen von barocken oder Renaissancevorbildern zu werten. Die Bahnhofstraße dokumentiert darüber hinaus exemplarisch das Bild einer kleinstädtischen Ausfallstraße um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, worauf der Zeugnis- und Schauwert der Gruppe für die Stadtbaugeschichte beruht. Hervorzuheben ist in diesem Kontext, dass im Eisenbahnzeitalter eine Stadt nicht mehr durch das Stadttor, sondern durch das Empfangsgebäude des Bahnhofs betreten wurde, und sich daher in Bahnhofstraßen, so auch in Norden, meistens Mitglieder des gehobenen Bürgertums ansiedelten. Die nahezu ungestört erhaltene Häuserzeile auf der Westseite der Norder Bahnhofstraße gegenüber dem Hauptbahnhof ist auch heute noch von prägendem Einfluss auf das Straßenbild, weshalb der Gruppe auch eine städtebauliche Bedeutung zukommt. An all diesen Bedeutungen hat auch das Wohnhaus Nr. 29 Anteil. Aus den genannten Gründen besteht an der Erhaltung der Gruppe "Villengruppe Bahnhofstraße" und damit auch des Hauses Nr. 29 ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34333856 | Häuserzeile (Baukomplex) | Villengruppe Bahnhofstraße
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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