Ehemalige Landwirtschaftsschule
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Fürstenau, Stadt
- Gemarkung
- Fürstenau
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Fürstenau
- Adresse
- Bahnhofstraße 36, Gartenstraße 1
- Objekttyp
- Schule
- Baujahr
- um 1900
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 47637370
- Objekt-Nr.
- 122
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreiteiliger Gebäudekomplex in Ziegelbauweise, mit zwei zweigeschossigen Haupttrakten mit Halb- bzw. Vollwalmdächern und einem schlichteren, eingeschossigen Verbindungstrakt. Straßenseitige Bau mit leicht vorspringendem, mittigen Risalit, ZWerchgiebel mit Giebelgesimd und Ochsenauge darüber, mittiger Eingang mit profilierter Sandsteinumrandung sowie vorgelegte Treppe, umlaufendes Geschoss- und Traufgesims, Segmentbogenöffnungen.
- Denkmalbegründung
- Die Stadt Fürstenau wurde erstmals 1344 erwähnt, als der Osnabrücker Fürstbischof Gottfried von Arnsberg den ersten Bereich des heutigen Schlosses als Anspruch gegenüber den Tecklenburger Grafen errichten ließ. Um die damalige Burg siedelten sich Ackerbürger an. Über die Jahrhunderte wurde die Burg zu einer Festung und Residenz der Osnabrücker Landesfürsten ausgebaut und die Stadt erweitert. Der Charakter und die Individualität der spätmittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Plansiedlung in enger Verbindung mit der bischöflichen Grenzfestung sind in der heutigen Siedlungsstruktur noch immer erkennbar. Wesentliche Elemente sind das Straßennetz, die Reste des Verteidigungssystems, die Parzellenzuschnitte sowie die funktionalen wie städtebaulichen Schwerpunkte, wie beispielsweise Kirche und Schloss. Baulich dominieren die giebelständigen, vorwiegend eingeschossigen Häuser teils mit rückwärtigen Hofplätzen, die durch Traufgassen voneinander getrennt sind. Nach den Bränden bzw. Zerstörungen von 1606 und 1637 bzw. 1728 hat lediglich die Bausubstanz der Großen Straße, des westlichen Teils der St. Georg-Straße und des innerstädtischen Teils des Straßenzugs Burg- und Bahnhofstraße eine kontinuierliche Entwicklung erfahren. Diese lassen sich in abgrenzbaren Bereichen heute noch ablesen. Die Bahnhofstraße zeigt bauliche Zeugnisse des 18. Jahrhunderts, des frühen 19. Jahrhunderts sowie des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in welchem Zusammenhang auch die Anlage des Bahnhofes und ein leichter, wirtschaftlicher Aufschwung stehen. In diesem historischen Zusammenhang ist auch der Bau der Landwirtschaftsschule um 1900 zu sehen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden zahlreiche landwirtschaftliche Schulen. Vorausgegangen waren die Arbeiten des Wissenschaftlers Albrecht Thaer, der als Begründer der Argarwissenschaften gilt und der mit der Akademischen Lehranstalt des Landbaus in Möglin 1819 ein erstes landwirtschaftliches Lehrinstitut begründete. Zunächst nur für Männer vorgesehen, konnten zum Ende des 19. Jahrhunderts auch zunehmend Frauen eine theoretische Ausbildung absolvieren. Der stattliche, zweigeschossige Schulbau in der Bahnhofstraße ist ein typischer Schulbau seiner Zeit und Zeugnis dieser seit Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkt einsetzenden Entwicklung im Schulwesen. In der Ausprägung der Bauaufgabe beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Objektes daher vor allem aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Stadtbaugeschichte sowie für die Kultur- und Geistesgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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