Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- St. Annenstraße 32
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1850
- bis
- 1900
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46794440
- Objekt-Nr.
- 246
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hausbau-Quakenbrueck
- Beschreibung
- Traufständiges, eingeschossiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Wandständerbau mit aufgerähmten Dachbalken, Satteldach mit Schleppgaupe südöstlich, errichtet in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Beide Giebel ursprünglich mit Dielentor und Zugang. Nordwestliche Traufseite mit Stallanbau.
- Denkmalbegründung
- Eine Minderheit innerhalb des historischen Baubestandes in Quakenbrück bilden die Traufenhäuser, die sich in Häuserflucht vor allen in Nebenstraßen konzentrierten, freistehend aber auch städtebaulich dominante Akzente setzten. Während die kleineren, eingeschossigen Wohnhäuser häufiger vorkommen, sind die zweigeschossigen, queraufgeschlossenen Fachwerkhäuser sehr selten. Generell unterschieden sich die größeren Traufenhäuser jedoch vor allem durch ihre großzügigere Aufteilung und komfortable Einrichtung von den kleineren Bürgerhäusern. In beiden Stockwerken lag häufig ein dreizoniger Grundriss vor: die mittlere Zone diente im Erdgeschoss als Eingangsbereich mit Treppe zum Obergeschoss und rückwärtig anschließenden Stuben. Linksseitig wurden die vorderen Kammern ebenfalls jeweils von einer Stube zum Garten abgelöst. Rechtseitig lagen im hinteren Bereich die Küchen, die jeweils von mehreren Kammern eingefasst wurde. Alle Stuben wurden wohl beheizt. Baukonstruktiv vorherrschend war aber das eingeschossige Traufenhaus ohne Dielenbereich. Die dadurch ausschließliche Wohnnutzung eignete sich vor allem für besitzarme und besitzlose Handwerker und Tagelöhner. Diese Fokussierung auf das Wohnen ist charakteristisch für diese Hausform – unabhängig von der Anzahl der Stockwerke. Es konnten sowohl einfache, als auch gehobene Wohnbedürfnisse befriedigt werden, indem die Wohnräume an sich oder die Grundfläche durch Aufstockung vermehrt wurden. Abweichend von der reinen Wohnnutzung gab es auch bei dieser Hausform einige eingeschossige Fachwerkgebäude, die zwei- bis dreizonig mit Wohn- und Dielen- bzw. Wirtschaftsbereich aufgeteilt waren. Häufig lagen zudem die Ställe zur landwirtschaftlichen Nutzung noch bis weit ins 19. Jahrhundert im Inneren des Gebäudes, wurden aber teilweise auch rückwärtig ausgelagert. Eine solche Grundrissaufteilung zeigt das Gebäude in der St.-Annen-Straße 32. In der Ausprägung der Bauform dennoch beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohnhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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