Jüdischer Friedhof Quakenbrück
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Steimelager Weg o.Nr.
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- 1924
- bis
- 1938
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46577617
- Objekt-Nr.
- 113
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Geschichte Die Synagogengemeinde Badbergen, die ihren Sitz 1913 nach Quakenbrück verlegt hatte (Fraenkel 2005, S. 152), beschloss Anfang der 1920er Jahre, zusätzlich zum bestehenden Friedhof in Grothe einen weiteren in Quakenbrück anzulegen. Im Oktober 1922 erwarb sie vom Kaufmann Magnus ein Grundstück an der Steimelage. Der Kaufpreis betrug infolge der Inflation 250.000 Mark. Im März 1923 beantragte Philipp Reinsberg beim Landratsamt Bersenbrück die entsprechende Genehmigung, die ihm im Juni des darauffolgenden Jahres durch den Regierungspräsidenten in Osnabrück erteilt wurde. (Rengermann 2013, S. 38) 1925 berichtete das Bersebrücker Kreisblatt über den geplanten israelitischen Friedhof: „Einen neuen Friedhof gedenkt die israelitische Synagogengemeinde anzulegen. Hierzu hat sie einen Platz an der Steimelage in der Nähe des evangelischen Friedhofs an der Badberger Straße erworben. Das Gelände ist etwa 1,5 Hektar groß und soll nach dem Plan eines Gartenarchitekten in eine Anlage umgewandelt werden, die nach künstlerischen Grundsätzen eine würdige Ruhestätte für die Entschlafenen sein soll. Wie wir hören, wird der neue israelitische Friedhof noch im Laufe dieses Jahres seiner Bestimmung übergeben werden.“ (Rengermann 2013, S. 38)Die Anlage des Friedhofs erfolgte schließlich 1927. Belegt wurde der Begräbnisplatz von 1931 bis 1938. (Rengermann 2013, S. 38/39) Beschreibung Der jüdische Friedhof liegt südlich des Ortskerns von Quakenbrück, zwischen Steimelager Weg und Niedersachsenstraße, unweit des Evangelischen Friedhofs. Das rechteckige Friedhofsareal mit großer Rasenfläche wird von einer Hecke, Buschwerk und einzelnen Bäumen eingefasst. Die sieben erhaltenen Grabsteine aus der Zeit von 1931 bis 1935 stehen in einer Reihe, parallel zur westlichen Grundstücksgrenze. Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Borries 1997 Borries, Maria von: Euer Name lebt. Zur Geschichte der Juden in der Region Bersenbrück. Bramsche 1997. [zum jüdischen Friedhof, S. 184, 103] Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982. [zum jüdischen Friedhof, S. 152] Fraenkel 2005 Fraenkel, Daniel: Badbergen/Quakenbrück. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel, Bd. 1, Göttingen 2005, S. 152–159. [zum jüdischen Friedhof, S. 155, 159] Penners 1985 Penners, Theodor: Die jüdische Gemeinde in Quakenbrück. In: Jarck, Horst-Rüdiger (Hg.): Quakenbrück. Von der Grenzfestung zum Gewerbezentrum. Zur 750-Jahr-Feier (Osnabrücker Geschichtsquellen und Forschungen, Bd. 25). Quakenbrück 1985, S. 490-509. [zum jüdischen Friedhof, S. 497] Rengermann 2013 Rengermann, Renate: Sag mir, wo die Juden sind. Hundert Jahre jüdisches Leben in Quakenbrück. Quakenbrück o.D. [ca. 2013]. [zum jüdischen Friedhof, S.20, 37/38]
- Beschreibung
- Der jüdische Friedhof liegt südlich des Ortskerns von Quakenbrück, zwischen Steimelager Weg und Niedersachsenstraße, unweit des Evangelischen Friedhofs. Das rechteckige Friedhofsareal mit großer Rasenfläche wird von einer Hecke, Buschwerk und einzelnen Bäumen eingefasst. Die sieben erhaltenen Grabsteine aus der Zeit von 1931 bis 1935 stehen in einer Reihe, parallel zur westlichen Grundstücksgrenze. Belegt von 1924-38.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des um 1925 angelegten jüdischen Friedhofs Quakenbrück besteht aufgrund einer historischen und wissenschaftlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse: Als Begräbnisplatz der jüdischen Gemeinde von Quakenbrück mit ca. sieben erhaltenen Grabsteinen aus der Zeit zwischen 1931 und 1935 ist er sowohl ein aussagekräftiges Objekt der lokalen Geschichte als auch der Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte und der Geschichte der jüdischen Bestattungskultur. Als eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Niedersachsen besitzt der Friedhof einen hohen Dokumentations- und Erinnerungswert.
- Weiterführende Links
- Gruppennummer 0001/30
Herkunft INZ
Jahr 98
Status A 1111
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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