Hof Wöste
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Hartlage
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hartlage
- Adresse
- Lammersberg 25
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1893
- bis
- 1983
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45792861
- Objekt-Nr.
- 74
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der giebelständig zur Straße stehende Zweiständerbau unter Satteldach ist in Fachwerkbauweise mit Ziegelausmauerung ausgeführt. Wirtschaftsgiebel zweimal ganz flach vorspringen, mit Dielentor, Giebeldreieck oben mit Rautenmuster, unten senkrecht verbrettert. Errichtet 1893 (i). Im Inneren Flettdielengrundriss mit Scherwand erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die Bauerschaft Hartlage liegt am Nordwestrand der Ankumer Berge. Topographisch wird Hartlage vom Bramberg im Osten, der Niederung des Luller Mühlenbaches im Südwesten und einigen Grün- und Ackerflächen mit Anteil am Waldgebiet des Buddenbergs dominiert. Im Nordwesten und Südosten wird die Gemarkung von den Hauptstraßen und im Südosten von der Bahnlinie durchschnitten. Ausgangspunkt der Besiedlung bildet eine Gruppe von Vollerben in der Mulde vor dem Bramberg und der Niederung, an die südlich eine relativ geschlossene Köttersiedlung anschloss. Nordöstlich dieser Kernsiedlung liegen weitere Voll- und Halberbenhöfe mit zugehörigen Markkötern in Einzellage. Zum südlichen Siedlungskern, zur geschlossenen Köttersiedlung, gehört auch das Heuerhaus zu Hof Wöste, welches 1893 errichtet wurde und einen wichtigen Bestandteil der Siedlungsstruktur und der Siedlungsgeschichte bildet. Im Gegensatz zur gut überlieferten Siedlungsstruktur ist die Bausubstanz in der Gemarkung generell als stark überformt zu bezeichnen. Mehr als die Hälfte der alten Hofanlagen sind nach 1900 und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg völlig oder teilweise verändert worden. So haben sich nur wenige, qualitätvolle Haupthäuser und Heuerhaus erhalten. Neben wenigen Vierständerbauten handelt es sich in Hartlage vorwiegend um Zweiständerbauten aus der Zeit um 1800. Das Heuerhaus wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Sein Kerngerüst ist aber älter. Das Heuerhaus kann dem Hof Wöste als Haupthof zugeordnet werden. Die sogenannten Heuerleute waren Landarbeiter, häufig auch Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten. Sie bekamen gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Das sogenannte Heuerlingswesen entwickelte sich im 17. Jahrhundert und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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