Hof Kuhlhoff
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Bippen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bippen
- Adresse
- Berger Straße 8
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1858
- bis
- 1858
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45788275
- Objekt-Nr.
- 49
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Abseits der Straße stehender, traufständiger Zweiständerbau, Kammerfach mit Aufsprung, in Fachwerkweise mit Ziegelausmauerung ausgeführt, Wirtschaftsgiebel dreimal sowie Wohngiebel zweimal vorkragend, teils über profilierten Knaggen, Traufseiten mit kleinen profilierten Knaggen zum Rähm, Satteldach, errichtet 1858 (i).
- Denkmalbegründung
- Am Oberlauf des Ahlerbaches – hier Mühlenbach genannt – erstreckt sich nordwestlich der Ankumer Berge das Kirchendorf Bippen. Die Gründung geht wohl auf die Franken zurück. Ursprung der Besiedlung ist die Kirche, die durch ein Erbenhof als Siedlungskern komplettiert wurde. Nördlich des Kreuzungsbereichs der beiden Hauptstraßen nach Lengerich-Ankum und Fürstenau-Berge liegt eine Gruppe von mehreren Voll- und Halberben, wozu auch das Wohn-/Wirtschaftsgebäude in der Berger Straße 8 gehört. Weitere fünf Hofanlagen vervollständigen die Gemarkung jeweils im Westen und Süden. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach Errichtung der Eisenbahnstrecke Rheine-Quakenbrück 1879 verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt weiter nach Osten und Süden. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes siedelten Gewerbetreibende an. Das Zentrum an der Straßenkreuzung änderte sich zudem durch Um- und Neubauten ehemaliger landwirtschaftlicher Stellen. Die sich seit Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte offene Siedlungsstruktur ist jedoch größtenteils erhalten geblieben. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude in der Bergerstraße ist eines der ältesten baulichen Dokumente in der siedlungsgeschichtlichen Entwicklung von Bippen vor dem beginnenden, wirtschaftlichen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts. Hier, am Rand des Dorfkerns, haben sich landwirtschaftliche Gebäude erhalten, deren Substanz in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgeht und somit nicht in die Um- und Neubauphase der alten Hofstellen direkt an der Straßenkreuzung einzuordnen sind. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form ist das Gebäude als typischer Zweiständerbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts beispielhaft. Ein Merkmal ist der Aufsprung im Kammerfach. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach - in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfachs ab 1730er Jahre entstanden. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Bau-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb