Leichtweiß-Institut für Wasser- und Grundbau
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Beethovenstraße 51 a
- Objekttyp
- Institutsgebäude
- Baujahr
- 1970
- bis
- 1973
- Personen
- Lehmbruck, Manfred
Henschker, Rüdiger
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 45719857
- Objekt-Nr.
- 1930
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule Universitaeten-in-Niedersachsen
- Beschreibung
- Institutsgebäude des Leichtweiß-Instituts für Wasser- und Grundbau, erbaut 1970-73 nach Entwürfen von Prof. Manfred Lehmbruck und seinem Assistenten Rüdiger Henschker. Gebäudekomplex, bestehend aus einem siebengeschossigen Bürohaus mit einem östlich unter die auskragenden Obergeschosse eingeschobenen eingeschossigen Werkstättentrakt, sowie einer östlich angebundenen Prüfhalle. Die Gebäudeteile sind durch einen gemeinsamen Keller sowie überdeckte Erschließungsgänge baulich miteinander verbunden. Räumlich gegliederte Anlage, frei stehend, mit umgebenden Grün- und Wegeflächen, die sich vom Außenraum in das Foyer des Bürohauses hineinziehen.
- Denkmalbegründung
- Das Leichtweiß-Institut wurde 1970-73 am Nordrand des TU-Erweiterungsgeländes Am Bülten als Doppelinstitut für die Disziplinen Wasserbau und Grundbau errichtet. Der Bau erfolgte auf der Grundlage des Hochschulbaugesetzes von 1967, mit dem der seit Mitte der 1960er Jahre thematisierten "Bildungskatastrophe" begegnet und ein großflächiger Ausbau der 1968 zur "Technischen Universität" umgebildeten Hochschule in die Wege geleitet wurde. Um den damit verbundenen enormen Neubaubedarf zügig und funktionsgerecht bewerkstelligen zu können, wurde das Leichtweiß-Institut in einer Systembauweise mit vorgefertigten Bauelementen ausgeführt, die durch umlaufende Flucht- und Wartungsbalkone eine für zeitgenössische Universitätsbauten typische Gestaltung aufweist. Durch die filigrane Gestaltung der Details und die Aufständerung der Obergeschosse über einem weitgehend verglasten Erdgeschoss, das durch eine durchlaufende Wegebefestigung mit dem umgebenden Außenraum verbunden ist, wird eine lechte, fast schwebende Anmutung erzeugt, die eine Kontrastwirkung zu den geschlossenen Wandflächen der Prüfhalle entstehen lässt und somit die Dualität von Lehre und Forschung versinnbildlicht. Der Entwurf stammt von Manfred Lehmbruck, einem vor allem durch Museumsbauten bekannt gewordenen Architekten, der ab 1967 als Professor die Architekturlehre der sog. "Braunschweiger Schule" unterstützte und mit diesem Institutsgebäude prototypisch sein in der Lehre vertretenes Konzept eines "Formenpluralismus" umsetzte. Als Bestandteil des Erweiterungsgebiets Am Bülten dokumentiert der Baukomplex die ab 1967 unter Leitung der Neuen Heimat Städtebau entwickelte Expansionsplanung der TU Braunschweig, die mit dem Ausbau eines externen Campusgeländes ein Trabantenstadtkonzept verfolgte, das zeitgleich auch beim Campus Vaihingen der Universität Stuttgart oder dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt Anwendung fand. Mit seinen großen Gebäudedimensionen, der Solitärstellung in ausgedehnten Grünflächen sowie der Kontrastwirkung von Hoch- und Flachbau zeichnet sich das Institutsgebäude zudem durch eine markante städtebauliche Figur aus. Die Erhaltung des Leichtweiß-Instituts mitsamt der umgebenden Freiflächen liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung durch seinen baugeschichtlichen Zeugniswert, als Dokument für die Kultur- und Geistesgeschichte des bundesdeutschen Bildungswesens der 1960er und 1970er Jahre, seiner stadtbaugeschichtlichen Bedeutung im Rahmen der baulichen Entwicklung der TU Braunschweig, als bedeutender Bau im Werk des renommierten Architekten Manfred Lehmbruck, sowie aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung durch die individuellen Gestaltwerte der Gebäude- und Fassadenkonzeption im öffentlichen Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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