Herrenhäuser Gärten

Welfengarten (2023)

Leibniztempel auf der Halbinsel (2023)

Große Herrenhäuser Allee mit Bibliothekspavillon als point de vue (2023)

Contré Allee (2023)

Schmuckhof im Berggarten (2023)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Herrenhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Herrenhausen
- Objekttyp
- Grünanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 44893103
- Objekt-Nr.
- 377
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Denkmalthema
- Herrenhaeuser-Gaerten
- Beschreibung
- Die Herrenhäuser Gärten sind ein Ensemble aus vier Grünanlagen mit Schlössern, Nebengebäuden, Skulpturen, Brücken und Staffagebauten, sowie einem umfangreichen Alleensystem. Sie setzen sich aus dem barocken Großen Garten des 17.-18. Jahrhunderts südlich der Herrenhäuser Straße, dem landschaftlich angelegten Berggarten des 18. Jahrhunderts mit botanischem Schwerpunkt nördlich der Herrenhäuser Straße und den landschaftlich angelegten Parkanlagen des 19. Jahrhunderts - Georgengarten und Welfengarten - im Westen des Großen Gartens zusammen. Die Schlösser mit ihren Parkanlagen wurden von den hannoverschen Regenten vor allem als Sommerresidenz und zeitweise auch als Residenz genutzt.
- Denkmalbegründung
- 1638 wurde nach dem Regierungsantritt von Herzog Georg von Braunschweig Lüneburg im Dorf Höringhusen zur Versorgung der Hofküche der neu entstandenen Residenzstadt Hannover ein Vorwerk eingerichtet. Es wurde 1674 von Herzog Johann Friedrich (reg. 1665-1679) zur Sommerresidenz mit barockem Lustschloss und Garten umgebaut und zu Herrenhausen umbenannt. Ab 1696 wurde der barocke Garten unter Herzog Ernst August und seiner Gemahlin Sophie von der Pfalz nach Süden erweitert. Zwischen 1726 und 1727 entstand nach dem Entwurf des Gartenkünstlers Ernst August Charbonnier ein umfangreiche Alleensystem bestehend aus der Herrenhäuser Allee, der Contre allée und der Berggartenallee. Die Alleen inszenierten den Großen Garten in der umgebenden Landschaft. Nördlich vom Herrenhäuser Schloss entwickelte sich unter der Leitung der Gärtnerfamilie Wendland zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert aus Nutzgärten allmählich ein Landschaftsgarten mit botanischem Schwerpunkt. Der sogenannte Berggarten erhieltt in den Nachkriegsjahren sein heutiges Erscheinungsbild. Der landschaftlich angelegte Welfengarten nordöstlich der Nienburger Straße hat seinen Ursprung in einer barocken Anlage, die ursprünglich zu Anfang des 18. Jahrhunderts für die Halbschwester Georg I. der Gräfin Sophia Charlotte von Platen-Hallermund angelegt wurden und von König Georg I. zu Monbrillant weiter entwickelt wurde. Georg II. ließ den Barockgarten von dem Gartenkünstler Franz Christian Schaumburg in einen Landschaftsgarten umwandeln. Das Welfenschloss wurde 1857-1866 nach den Entwürfen des Architekten Christian Heinrich Tramm errichtet und war ab 1879 der Sitz der Technischen Hochschule Hannover. Ab 1766 entwickelte sich die Vorgängeranlage des Georgengartens, der sogenannte Wallmodengarten mit Wallmodenpalais (1780-1782), heute Georgenpalais. Der landschaftliche Garten wurde von Johann Ludwig von Wallmoden durch die Zusammenlegung mehrerer Landsitze in der Leineaue angelegt. 1817 ging das Anwesen in den Besitz von Georg IV. über, der die Anlage durch Franz Christian Schaumburg in den folgenden Jahrzehnten durch Ankauf weiterer Landsitze zu einem weitläufigen Landschaftsgarten gestalten ließ. Unter Georg V. wurde 1859 westlich vom Welfengarten der Prinzengarten von Franz Christian Schaumburg geplant. Dies ermöglichte den Zusammenschluss der vier herrschaftlichen Gartenanlagen. Durch die Preußische Annexion 1866 gingen die Anlagen in preußischen Besitz über. Zwischen 1921 und 1936 gingen alle Anlagen in städtischen Besitz über. Im Zweiten Weltkrieg erlitten sie erhebliche Schäden und wurden in den Nachkriegsjahren mit Veränderungen am historischen Erscheinungsbild wieder hergestellt. An der Erhaltung der Herrenhäuser Gärten besteht aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse. Das Ensemble hat Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte von Herrenhausen, der Stadtbaugeschichte von Hannover sowie für die Landesgeschichte von Niedersachsen. Sie haben Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und zeigen beispielhafte Ausprägungen des Barock, Klassizismus und des Historismus. An der Gestaltung der Anlagen waren verschiedene lokal und überregional bekannte Gartenkünstler, Hofbaumeister, Architekten und Landschaftsarchitekten beteiligt. Hervorzuheben sind die Gartenkünstler Martin Charbonnier, Ernst August Charbonnier, Franz Christian Schaumburg und die Gärtnerfamilie Wendland. Der Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves und der Architekt Christian Heinrich Tramm. In den Parkanlagen und an sowie in den Gebäuden sind Erlebniswerte regional und überregional nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte und eine bedeutende Innenraumgestaltung vorhanden. Als Garten mit botanischer Sammlung hat der Berggarten wissenschaftliche Bedeutung mit Beispielwert. Die Herrenhäuser Gärten haben prägenden Einfluss als Element des räumlichen Gefüges der Nienburger Straße und der Herrenhäuser Straße. Sie prägen das Stadtbild der Nordtstadt und Herrenhausen.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Welfengarten (2023)

Leibniztempel auf der Halbinsel (2023)

Große Herrenhäuser Allee mit Bibliothekspavillon als point de vue (2023)

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