Glocken- und Schlauchturm
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Lamspringe
- Gemarkung
- Lamspringe
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lamspringe
- Adresse
- Hauptstraße 76
- Objekttyp
- Turm (Bauwerk)
- Baujahr
- 1935
- bis
- 1938
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 44487479
- Objekt-Nr.
- 210
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- In die nördliche Ecke der Umfriedung des Klostergartens eingebunden, markiert der 16 Meter hohe, weiße Turm mit Kalksteinfassade, acht schlanken rundbogigen Schallluken, profiliertem Kranzgesims und abschließendem Zeltdach städtebaulich eine Höhendominante. Erbaut 1937-38 über quadratischem Grundriss in Ziegelmauerwerk mit Verblendung aus hammerrechtem Kalksteinquadermauerwerk und Eckquaderung sowie rahmenden Sandwerksteingewänden für Tor und Tür. Der vierschossige Turm mit Toreinfahrt für den Schlauchwagen enthält innen den Schlauchschacht und das Treppenhaus mit Wendeltreppe sowie das Glockengeschoss mit vier Glocken. Neben der Toreinfahrt hochrechteckiges Relief mit umlaufender Inschrift. Innen blieben Zwischenböden, Treppen, Glockenstuhl/Glocken sowie Spültrog und Schlauchschacht als Zeugnisse der bauzeitlichen Doppelfunktion erhalten.
- Denkmalbegründung
- Der Schlauch- und Glockenturm Hauptstraße (76) in Lamspringe wurde 1937-1938 nordwestlich der Klosterkirche erbaut. Er sollte das Geläut der Klosterkirche und die Feuerwehrschläuche des Gemeinde-Spritzenhauses, das gegenüber stand, aufnehmen. Anstelle des abgerissenen, alten Glockenstapels vervollständigt er in einer deutschlandweit wohl einmaligen Doppelfunktion als Schlauch- und Glockenturm die turmlos gebliebenen Klosterkirche. Baubeginn des Turms war gemäß Schlussstein der Toreinfahrt „1937“. Die Planung lag beim Klosterbauamt Hannover. Der Schlauch- und Glockenturm besitzt geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund seines Zeugnis- und Schauwertes für die Technik- und Wirtschaftsgeschichte. Aufgrund seines Erlebniswertes für nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte besitzt der Turm künstlerische Bedeutung. Wegen des überaus seltenen Vorkommens der Funktionskombination Glocken- und Schlauchturm und in Hinblick auf eine Gesamtbetrachtung von Turm, Feuerwehrgerätehaus und Thingstätte im Klostergarten als Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur besteht an dem Turm wissenschaftliches Interesse. Der Turm wirkt als Höhendominante straßen- und ortsbildprägend an der städtebaulich wichtigen Gelenkstelle zwischen Klostergarten, Hauptstraße und Klosterkirche und besitzt städtebauliche Bedeutung. An der Erhaltung des Glocken- und Schlauchturms Hauptstraße (76) in Lamspringe besteht aufgrund seiner geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34457809 | Altstadt (Baukomplex) | Lamspringe, Hauptstraße
34457823 | Klosteranlage | Kloster und Klostergut Lamspringe
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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