Ausstellungspavillon KUBUS
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Theodor-Lessing-Platz 2 ,3
- Objekttyp
- Ausstellungsgebäude
- Baujahr
- 1962
- bis
- 1965
- Personen
- Hauser, Erich
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 42099483
- Objekt-Nr.
- 6501
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- 1960+-in-Hannover
- Beschreibung
- Dreiseitig freistehender, zweigeschossiger Ausstellungspavillon für zeitgenössische Kunst mit südlich anschließendem, verglastem Treppenhausbauteil. Flachgedeckter Massivbau aus Stahlbeton. Überwiegend verglastes, teilweise mit dunklem Tuffstein verkleidetes, aus der Fassadenflucht zurückgesetztes Erdgeschoss mit Durchgangspassage. Unbefenstertes Obergeschoss mit rechteckigen, hellgrauen Kalksedimentgesteinplatten (Ceppo di Gré) verkleidetet, über 12 Oberlichtkuppeln belichtet. Großer, an Wand und Decke weiß gefasster Ausstellungsaal mit Hirnholzparkett. Bauzeitliches, rotes Signet der städtischen Galerie "KUBUS" an der Süd- und Nordfassade mit markanter Typographie. Erbaut 1962-65 vom Architekten Alfred Müller-Hoeppe (Hochbauamt der Landeshauptstadt Hannover). Große Metallplastik an der Nordostseite von Erich Hauser, 1965.
- Denkmalbegründung
- Die vom Hochbauamt der Landeshauptstadt Hannover in der Zeit von 1962 bis 1965 erbaute städtische Galerie KUBUS versinnbildlicht mit der städtebaulich sehr prominenten Positionierung deutlich, welchen Stellenwert die zeitgenössische Kunst in der und für die Stadt Hannover hat. Es ist, neben der Präsentation einer Vielzahl von höchst qualitätvollen im öffentlichen Raum ausgestellten Kunstwerken und neben den großen musealen Ausstellungsbauten der Stadt, des Landes und der Stiftungen sowie der Vereine (Landesmuseum, Sprengelmuseum, Kestner-Gesellschaft, Kunstverein, Museum August Kestner) sozusagen als ein kleiner städtischer Baustein, der Kunst für die Bürger frei zugänglichen macht, als eigenes Format mit gebauter "Schaufensterfunktion" zu sehen. Das im Hochbauamt federführend vom Architekten Alfred Müller-Hoeppe entworfene Gebäude versinnbildlicht zudem in anschaulicher Art und Weise die Ambitionen einer selbst planenden städtischen Bauverwaltung in dieser Zeit. Der KUBUS war ursprünglich mit der benachbarten, zeitgleich erbauten Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule verbunden, dies auch als ein absichtsvoll gesetztes Zeichen für die Bürgernähe der Kunst und Kunstpräsentation in der Stadt. In der Nähe von Rathaus, Markthalle im Altstadtbereich, noch im Ring der mittelalterlichen Stadtmauer situiert, präsentiert sich das Galeriegebäude sorgfältig und fein konstruiert, zudem mit einer Materialauswahl und Formensprache, die den kantigen, der Ausstellung der Kunst im Obergeschoss vorbehaltenen Baukörper schweben zu lassen scheint. Nachts wird der Eindruck des scheinbar über dem Boden schwebenden Ausstellungsgeschosses durch den geschickten Einsatz elektrischer Beleuchtung - zum Beispiel im Schaufensterbereich - gesteigert. Die Nennung der städtischen Galerie KUBUS in der Vorschlagsliste schützenswerter Bauten und Anlagen der 1960er und 1970er Jahre der Architektenkammer Niedersachsen im Jahre 2007 führte zur denkmalfachlichen Beschäftigung mit dem Objekt und mündete schließlich in dessen Eintragung in das Verzeichnis der Kulturdenkmale. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form bespielhaft und mit einem hohen Aussage- und Zeugniswert, besteht an der Erhaltung des Galeriegebäudes daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Sozialgeschichte der Stadt Hannover, für die Volks- und Heimatkunde, für die Bau- und Kunstgeschichte, als Werk eines lokal bekannten Architekten und Künstlers, als beispielhafte Ausprägung eines Baustils und eines Gebäudetypus, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen Gestaltwerte, aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung wegen seines Beispiel- und Seltenheitswertes und des ungestörten Überlieferungswertes und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das räumliche Gefüge eines Platzes und zugleich auf das Straßenbild selbst, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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