Kaisergarten
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Altstadt
- Adresse
- Kaiserbleek 6
- Objekttyp
- Grünanlage
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 40452147
- Objekt-Nr.
- 7263
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der so genannte Kaisergarten im direkten Umfeld der Kaiserpfalz geht auf Planungen der Zeit um 1880 zurück. Er wird im Osten vom Domplatz, im Norden vom Straßenzug Liebfrauenberg und Kaiserbleek mit seiner Teilbebauung, im Westen von der historischen Stadtmauer und im Süden von den umgenutzen Freiflächen des ehemaligen Walles begrenzt. Der im so genannten gemischten Stil der späten Landschaftsgartengestaltung des 19. Jahrhunderts angelegte Park ist in der Hanglage zwischen Kaiserpflalz und Domplatz bzw. Altstadt von einer monumentalen Vorfahrt mit terrassenartigem Platz und Treppenanlage bestimmt, wo Reiterstandbilder von Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Kaiser Wilhelm I. aufgestellt wurden. Ein als Wandelgarten ausgestalteter Bereich ist südlich und vor allem westlich des Pfalzgebäudes angelegt worden, wo besonders gestaltete Orte Ausblicke auf die Altstadt, über die Stadtmauer auf die Wallanlagen und in Form eines archäologischen Fensters den Blick in die Vergangenheit ermöglichen. Unterhalb des Nordgiebels der Kaiserpfalz entstand eine gesonderter, nur über eine versteckte Treppe zu erreichende Gartenterrasse mit mächtiger Brunnenschale, von wo aus sich ein Panorama der Altstadt entfaltet. In jüngerer Zeit wurde der südöstliche Bereich des Landschaftsparks zu einem Gedenkort mit Tafeln, Glockenturm und Plastik von Henry Moore umgenutzt.
- Denkmalbegründung
- Der so genannte Kaisergarten bildet zusammen mit der Kaiserpfalz ein stadtbildprägendes Ensemble, das mit seinem Ursprung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Beispiel für die materielle Präsentation deutscher Nationalgeschichte darstellt. Als Beispiel für die Geschichte der Gartenkunst nimmt der Kaisergarten im nordwestdeutschen Raum und darüber hinaus eine singuläre Stellung ein. In der Konzeption als repräsentative öffentliche Grünanlage gedacht, bildet sie zum einen den Auftakt und die Bühne für die Kaiserpfalz als baulicher Mittelpunkt sowie zum anderen den Erlebnisraum mit Bezügen zur historischen Umgebung und dem historischen Ort. Obwohl in Teilen überformt und substanziell verarmt, ist die ursprüngliche Parkanlage in der Formensprache des so genannten gemischten Stils der späten Phase der landschaftlichen Gartenkunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts im Wesentlichen überkommen. Das Besondere dieses Landschaftsgartens ergibt sich aus dem Umstand, dass er der Repräsentation, der Geschichtsvermittlung und als öffentlicher Auffenthaltsort dienen sollte. Im Gegensatz zu vermeintlich ähnlichen Anlagen, in denen historische Objekte wie Ruinen zu Staffagen wurden, ist hier der Garten das Mittel zur Inszenierung. Letztendlich wurde eine einzige große Vedute im Sinne landschaftlicher Gartenkunst entwickelt. Der Landschaftsgarten an der Kaiserpfalz ist für die Ortsgeschichte wie auch die Nationalgeschichte von hoher Bedeutung. Wegen der beispielhaften Ausprägung der angewandten landschaftlichen Gartenkunst des gemischten Stils des späten 19. Jahrhunderts besteht ein öffentliches Interesse am Erhalt. Er besitzt einen hohen Erlebniswert, vermittelt durch die Bildung einer besonderen Atmosphäre Geschichtlichkeit und trägt zur Identifikation mit dem historischen Ort bei.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36439357 | Altstadt | Altstadt Goslar
52317027 | Kaiserpfalz | Pfalzbezirk Goslar
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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