Grotte
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Herrenhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Herrenhausen
- Adresse
- Herrenhäuser Straße
- Objekttyp
- Grotte
- Baujahr
- 1676
- bis
- 2003
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 38829814
- Objekt-Nr.
- 6194
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Herrenhaeuser-Gaerten
- Beschreibung
- Eingeschossiger verputzter Massivbau mit zwei Seitenflügeln an einem Mittelteil, der nach Norden apsisartig aus der Flucht tritt, im Innern gewölbt. Aufwändiger Putz zur Gartenseite mit gezogenen Profilen und zum Teil farbigem Grottenstuck im Wechsel. Umlaufend von einer Balustrade bekrönt, an den Seiten führt jeweils von Süden eine Freitreppe auf die Dachfläche. Die risalitartigen Seitenflügel besitzen im Süden und Norden jeweils ein rechteckiges Fenster, der Mittelteil Eingänge zu beiden Seiten. Das Gebäude wurde zusammen mit der benachbarten Kaskade um 1676 zeitgleich mit der Erweiterung des damals etwa zehn Jahre alten Schlossbaus begonnen und gehört zu der Ausstattung des Gartens mit Wasserspielen, die der Fontänenmeister Marinus Cadart für Herzog Johann Friedrich (1625-1679) durchführte. Ursprünglich war die Grotte im Innern mit Springstrahlsystemen und figürlicher Dekoration aus Blei ausgestattet. Der Grottierer Michael Riggus versah die Innenwände und gartenseitigen Fassaden mit Groteskendekoration aus u. a. Erzen, Muschelschalen, Glasscherben. Bis 1689 erweiterte und reparierte Cadart die von Durchfeuchtung und Frost stark beanspruchte Ausstattung; 1700 wurde von Hofstuckateur Giacomo Perinetti († 1716) eine vereinfachende Instandsetzung mit "Erzschlacken und Drusen vom Harz" durchgeführt. 1999 übernahm Niki de Saint Phalle (1930–2002) den Auftrag zur Ausgestaltung der Grotte, sie wurde 2003 eröffnet und ist eines der letzten vollendeten Werke der Künstlerin.
- Denkmalbegründung
- Die Grotte im Großen Garten ist eines der ältesten und prägenden Elemente der Herrenhäuser Wasserspiele, die Umgestaltung von Niki de Saint Phalle gibt ihr eine zusätzliche Bedeutung als Werk einer international bekannten Künstlerin. An ihrer Erhaltung besteht aufgrund des bau- und kunstgeschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30592083 | Garten | Großer Garten mit Gebäuden
44893103 | Grünanlage | Herrenhäuser Gärten
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil1 10.1 Objekterwähnung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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