Schloss Liebenburg
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Liebenburg
- Gemarkung
- Liebenburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Liebenburg
- Adresse
- Burgberg 30
- Objekttyp
- Schloss (Bauwerk)
- Baujahr
- 1754
- bis
- 1760
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37726143
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Kanzelaltaere_Mohr
- Beschreibung
- Zweigeschossiger verputzer Massivbau mit Mansarddach und angrenzenden Wohnwirtschaftsgebäuden, die um einen rückwärtigen Innenhof gruppiert sind. Die symmetrisch gestaltete Fassade wird durch einen polygonalen Mittelrisalit aus Sandstein gegliedert. Auch die Eckquaderungen sind aus Sandstein gefertigt. Die daran anschließenden, gelb verputzten Gebäudeflügel werden von jeweils sechs Fensterachsen durchbrochen. Im Erdgeschoss eckige Fenster, im Obergeschoss segmentbogig. Im Mansarddach eckige Fenster, darüber erneut segmentbogig. Über der Schlosskirche im südwestlichen Gebäudeteil polygonale Laterne. Eingang zur Schlosskirche an einem weiteren Risalit an der Südwestfassade des Schlosses. Portal von Gerd Winner, darüber Rundfenster und verschlossene Segmentbogenöffnung. Die Ausstattung der Schlosskirche Mariä Verkündigung ist weitgehend bauzeitlich. Entworfen wurde sie von dem Barockmaler Joseph Gregor Winck, der das Deckenfresko und den gemalten Hochaltar ausführte. Das Fresko zeigt zehn Szenen aus dem Leben des heiligen Clemens, des Namenspatrons des Fürstbischofs und Schlossbauers Clemens August. Die hölzernen Arbeiten am Hochaltar sowie die Kanzel, der Orgelprospekt, der Sarkophagaltar mit Tabernakel und der nördliche Seitenaltar stammen vom Hildesheimer Bildschnitzer Johann Caspar Mohr. Die Orgel wurde vom Hildesheimer Orgelbauer Johann Conrad Müller geschaffen. Die Vergoldungen der Kirche stammen von Albert Gentemann.
- Denkmalbegründung
- Das spätbarocke Lust- und Jagdschloss Liebenburg wurde 1754–60 auf einem Bergsporn nordwestlich des Ortskerns von dem Hildesheimer Fürstbischof Clemens August an der Stelle der 1750 abgebrochenen und stark beschädigten mittelalterlichen Burg errichtet. Reste dieses von 1292 bis 1302 errichteten Vorgängerbaus sind in Teilen noch erhalten. Das barocke Lust- und Jagdschloss ist durch den Baudirektor Drost Jobst Edmund Freiherr von Brabeck erbaut worden. Am Erhalt der Liebenburger Schlossanlage besteht aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse. Als barocke Sommerresidenz eines Hildesheimer Fürstbischofs mit herausragender künstlerischer Innenausstattung ist sie beispielhaft und bedeutsam für die Bau- und Kunstgeschichte. Schloss Liebenburg verfügt über einen hohen Dokumentationswert für die Orts- und Siedlungsgeschichte des gleichnamigen Ortes Liebenburg. Das Schloss hat aufgrund der Lage auf einem Bergsporn des Harzes orts- und landschaftsprägende Qualitäten. In der Schlosskirche Mariä Verkündigung, die den gesamten Westflügel des Schlosses einnimmt, hat sich ein Hauptwerk des Barockmalers Joseph Gregor Winck erhalten. Das Deckenfresko von 1779 gilt als das größte erhaltene barocke Deckenfresko im norddeutschen Raum. Die gesamte Innenausstattung wurde von Winck entworfen und in Zusammenarbeit mit dem Bildschnitzer Johann Caspar Mohr, dem Orgelbauer Johann Conrad Müller und dem Vergolder Albert Gentemann erschaffen. Insbesondere der gemalte Hochaltar mit den wenigen hölzernen Elementen Mohrs sowie das auf Schrägsicht gestaltete Deckenfresko zeugen von der barocken Idee der Illusion und der künstlerischen Anspruchshaltung des Bauherrn.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 37680172 | Schlossanlage | Schlossensemble Liebenburg
- Literatur
- Weiterführende Links
- "Liebenburg, Schlosskirche" in: Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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