KURZAG-Haus (heute: Sigert-Verlag)
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Wilhelmitor
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- Ekbertstraße 14
- Objekttyp
- Bürohaus
- Baujahr
- 1929
- bis
- 1930
- Personen
- Haesler, Otto
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36855763
- Objekt-Nr.
- 319
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Bauhaus-Stil
- Beschreibung
- Bürohaus des Deutschen Kurzwaren-Einkaufsverbands eGmbH, erbaut 1929-30 nach einem Entwurf des Celler Architekten Otto Haesler. Viergeschossiger Skelettbau (Stahlskelettkonstruktion) mit Flachdach, frei stehend in offener Straßenrandbebauung; Putzfassade, weiß gefasst, Längsfassaden durch horizontale Fensterbänder gegliedert, Stirnseite mit vertikalem Fensterband im Bereich des Treppenhauses.
- Denkmalbegründung
- Das KURZAG-Haus wurde 1929-30 nach Entwürfen des Celler Architekten Otto Haesler in einem Industriegebiet südlich der Braunschweiger Altstadt als Büro- und Lagerhaus für einen Kurzwaren-Einkaufsverband errichtet. Das Gebäude weist mit seiner Stahlskelettbauweise eine typische Industriebaukonstruktion auf, die sich auch im rationalistischen Duktus der streng kubischen Baukörperausbildung und einer Gestaltung der Fassaden als gespannte Flächen mit linearer Gliederung ausprägt. Durch die Anordnung langgestreckter Fensterbänder entsteht dabei eine für das Neue Bauen der Weimarer Republik charakteristische Ästhetik, die durch ihre Horizontalität mit traditionellen architektonischen Mustern bricht und mit der freien Fassadengestaltung unter Verwendung von Langfenstern Gestaltungsprinzipien der von Le Corbusier 1923 definierten "Fünf Punkte zu einer neuen Architektur" berücksichtigt. Damit knüpfte Otto Haesler, einer der führenden Protagonisten des Neuen Bauens, unittelbar an Tendenzen der architektonischen Avantgarde an. Die zeitgenössische Rezeption des KURZAG-Hauses kam bereits 1932 in der Einbeziehung in der epochalen Ausstellung "The International Style" in New York zum Ausdruck, in der das Gebäude als einziger Niedersächsischer Bau gezeigt wurde. Die Erhaltung des KURZAG-Hauses liegt wegen seiner bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung als exponierter Vertreter des Neuen Bauens der Weimarer Republik und seiner individuellen künstlerischen Bedeutung durch die streng kubische Gestaltung mit seriell gegegliederten Fassaden, aufgrund der beispielhaften Ausprägung eines Gebäudetypus mit einer charakteristischen Industriebaukonstruktion sowie seines Zeugniswerts als Werk des überregional bekannten Architekten Otto Haesler im öffentlichen Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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