Schloss Richmond
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Altewiek
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- Wolfenbütteler Straße 55
- Objekttyp
- Schloss (Bauwerk)
- Baujahr
- 1768
- bis
- 1769
- Personen
- Fleischer, Carl Christoph Wilhelm
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36852322
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger über dem Grundriss eines übereck gestellten Quadrates mit abgerundeten Ecken erbauter repräsentativer Werksteinbau des Spätbarock, vom Hofbaumeister Carl Christoph Wilhelm Fleischer. Den ganzen Bau umläuft eine Pilastergliederung, die an den Rundbauten des Vestibüls und des Gartensaals doppelt zwischen den hohen rundbogigen Türöffnungen steht, in den Wohnraumbereichen jedoch nur einfach. Hier flankieren die Pilaster je ein hochrechteckiges Fenster mit Giebelbedachung und ein quadratisches Mezzaninfenster darüber. Die Gebälkzone mit Zahnschnitt am Dachansatz, glattem Friesband und zart profiliertem Architrav setzt zusammen mit dem kupfergedecktem Dachfuß eine umlaufende Zäsur, über der eine als durchbrochene Balustrade gestaltete Attika den Bau nach oben abschließt. Im Inneren als Kern des Entwurfes als eine in die Diagonale gelegte Folge von drei gebäudehohen Räumen: ein Vestibül, das als kleines Oval dem östlichen Rundbau einbeschrieben ist und von dem aus Durchgänge und Treppenanlagen die Räume der Seitenflügel erschließen. Ihm folgt der mit Grisaillen und blaugrundigen Grotesken reich gestaltete Mittelsaal, der in seiner Form längsrechteckig mit halbkreisförmigen Schmalseiten über einen Laternenaufbau mit Galerie beleuchtet wird. Der kreisrunde Gartensaal bildet den Abschluss der Raumfolge.
- Denkmalbegründung
- Der Entwurf für diese unkonventionelle Schlossarchitektur wird dem damaligen braunschweigischen Hofbaumeister Carl Christoph Wilhelm Fleischer zugeschrieben. Ausgangsform des Gebäudegrundrisses ist ein an allen Ecken abgerundetes Quadrat, bei dem sich zwei gegenüberliegende Ecken – die Eingangs- und die Gartenseite – von Kreisen überschnitten werden, die am Außenbau als halbrund hervortreten und die beiden Schauseiten bilden. In seiner rationalen Grundrissdisposition, der straffen Formensprache des Außenbaues, die sich im Wandaufbau der Repräsentationsräume fortsetzt, und nicht zuletzt in der figürlich-ornamentalen Dekoration des Mittelsaals spricht sich ein zwischen Barock und Klassizismus oszillierender Gestaltungswille aus. Das Schloss Richmond ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Seit der Erbauung im 18. Jahrhundert hat es, abgesehen von Restaurierungsmaßnahmen, kaum bauliche Veränderungen erfahren. Daraus ergibt sich eine selten erfahrbare, authentische Konzeption mit hohem künstlerischem Wert angesichts des ungestörten Überlieferungswertes und der Beispielhaftigkeit der barocken-klassizistischen Ausführung im Gesamtkontext der Anlage. Die qualitativ hochwertig ausgeführte Architektur hat vielfältige Schau- und Zeugniswerte für die Bau- und Kunstgeschichte. An seiner Erhaltung besteht somit aufgrund des orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes, aus wissenschaftlichen Gründen sowie aufgrund der städtebaulichen landschaftsbildprägenden Bedeutung und als zentrales Element des räumlichen Gefüges einer schlossartigen Anlage ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36001473 | Schlossanlage | Schloss Richmond
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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