Hauptverwaltung Unterharzer Berg- und Hüttenwerke
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rammelsberg
- Adresse
- Rammelsberger Straße 2
- Objekttyp
- Verwaltungsgebäude
- Baujahr
- 1957
- bis
- 1958
- Personen
- Kraemer, Friedrich Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36546972
- Objekt-Nr.
- 2611
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule
- Beschreibung
- Hauptverwaltung der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke GmbH, errichtet 1957-58 nach Entwürfen des Braunschweiger Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer im Tal der Gose unterhalb des Rammelsbergs. Stahlbetonskelettbau mit Flachdach, bestehend aus siebengeschossigem Hochbau und eingeschossigem Flachbau mit zwei Innenhöfen, frei stehend neben einem Flusslauf; Hochbau aufgeständert über dem Flachbau, die oberste Etage als Staffelgeschoss ausgebildet. An den Längsseiten: Rasterfassaden mit hochrechteckigen Fensterformaten sowie grünen Brüstungspanelen, an den Stirnseiten: mittige Verglasung, Seitenflächen mit Natursteinverkleidung, horizontale Bänderung durch hell abgesetzte Geschossdecken. Flachbau mit zwei Innenhöfen, Glasfassaden in Pfosten-Riegel-Konstruktion.
- Denkmalbegründung
- Das Verwaltungsgebäude wurde 1957-58 für die Unterharzer Berg- und Hüttenwerke GmbH gebaut, ein 1924 gegründetes staatliches Unternehmen, das den für Goslar und den ganzen Unterharz bedeutsamen Bergbau im nahe gelegenen Rammelsberg betrieb. Mit einer rund 1000 Jahre andauernden Bergbautradition ist das Verwaltungsgebäude ein weithin sichtbarer Ausdruck für Harzer Bergbauwesen, und zeigt mit seiner Erbauungszeit in den Jahren des Wirtschaftswunders den Stellenwert an, den der Bergbau bis in die Nachkriegszeit hinein für Goslar besaß. Die aus stereometrischen Baukörpern zusammengefügte, strenge Formensprache des Verwaltungsgebäudes mit seiner für das zeitgenössische Bauschaffen charakteristischen Rasterfassade ist beispielhaft für westdeutsche Nachkriegsarchitektur, die sich vor allem an Vorbildern des International Style orientierte. Dabei steillt das Verwaltungsgebäude mit seiner dreihüftigen Grundrissstruktur, in der durch eine Bündelung von Nebenräumen in einer zentralen Kernzone eine breite, plastisch wirkende Gebäudefigur erzeugt werden konnte, eine Innovation im Bürohausbau der Nachkriegszeit dar. Für den Entwurf zeichnete der Braunschweiger Architekt Friedrich Wilhelm Kraemer verantwortlich, einer der führenden deutschen Architekten der Nachkriegszeit, der insbesondere mit seinen Bürohausbauten die Weiterentwicklung der zeitgenössischen Architektur vorantrieb. Die Kubatur und die Fassadengestaltung folgt dabei spezifischen Proportionsschemata, mit denen Kraemern seinen Entwürfen ein besonders harmonisch wirkendes Erscheinungsbild verleihen wollte, und die er auch als Lehrer an der "Braunschweiger Schule" vermittelte. Durch seine freie Stellung im Talbereich der Gose kommt die antithetische Positionierung der beiden das Gebäude bildenden Grundbaukörper, die sich im Erdgeschoss des Hochbaus in einem pergolaartig eingezogenen, vollständig verglasten Foyer verschneiden, gut zur Geltung. Die Erhaltung des Verwaltungsgebäudes der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Dokument für die Ortsgeschichte von Goslar, wegen seiner für die Architekturgeschichte der Nachkriegszeit prägenden Baugestaltung und des für den Bürohausbau innovativen Grundrissstruktur, als zentrales Projekt im Werk von Friedrich Wilhelm Kraemer, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung durch die nach bewussten Proportionsschemata harmonisch gestalteten Fassade, sowie wegen seiner städtebaulichen Bedeutung durch die räumlich prägende Wirkung im Verlauf des Gosetals, im öffentlichen Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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