Elisabeth-Stift

Beschreibung: Exponiert gegenüber dem Schloss gelegenes, traufständiges, dreigeschossiges Wohnhaus, Fachwerk mit vorkragenden Obergeschossen über profilierten Volutenknaggen, verzierte Eckständer, profilierte Gesimse mit Perl- und Eierstab, Brüstungstafeln mit jeweils paarweise angeordneten Blendarkaden, Krüppelwalmdach mit Ziegeldeckung. Errichtet 1574 für den Ministerialbeamten Herzog Erichs II., auch Haus des Amtmannes. Seit ca. 1900 als Altersheim (Elisabeth-Stift) genutzt.

Denkmalbegründung: Das große, exponiert dem Schloss gegenüberliegende Renaissancegebäude von 1574 weist in seinem Fachwerk eine Besonderheit auf: Die zwischen der Geschossschwelle und dem Brustholz eingefügten geschnitzten Brüstungstafeln, die ohne Zusammenhang zur eigentlichen Konstruktion stehen, sind hier in paarweise angeordneten Blendarkaden aufgelöst, die sich somit in der Brüstungszone zu einem durchlaufenden, friesartigen Band vereinigen. Um die plastische Wirkung zu erhöhen, wurden den Bogenstellungen Kämpfer aufgenagelt. Der besonders aufwändig geschmückte Fachwerkbau hat somit eine besondere bau- und kusntgeschichtliche sowie künstlerische Bedeutung. Seine Erhaltung liegt zudem aus orts- und siedlungsgeschichtlichen sowie wegen des straßen-, platz- und ortsbildprägenden Schau- und Zeugniswerts auch aus städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 36464110 | Altstadt (Baukomplex) | Stadtkern Münden

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Göttingen, Teil1 5.2 Objektbeschreibung (Seitenübergreifend)