Wassergut Hülsede

Beschreibung: Vierflügelige, einen kleinen Rechteckhof befriedende Anlage unter Sollingplattendeckung, welche von einem Wassergraben umschlossen wird. Wirtschaftshof im Südwesten, welcher in zumeist traufständiger Anordnung der Ställe und Scheunen einen geschlossenen Charakter der Denkmalgruppe vermittelt. Das Schloss ist in Bruchsteinmauerwerk ausgeführt; an Südostecke oktogonaler, aus Winkel zweiseitg hervortretender, viergeschossiger Treppenturm (1589 aufgestockt) unter geschwungenem, verschiefertem Helm; als Halbsäulen ausgebildete Kanten, welche mit Geschossgesimsen verkröpft sind, im Erdgeschoss rundbogige, gequaderte Portalöffnungen mit Beschlagwerkdekor. Erschließung des Gevierts mittels Zufahrt über eine Brücke über die Graft; Torhaus mit Turm. Der baugeschichtlich älteste Teil ist das sog. Alte Wohnhaus im Norden; bis 1548 entstand das Neue Wohnhaus im Süden sowie der westlich angrenzende Torhausflügel mit Arkaden. Ostflügel 1555 ergänzt. Wandgliederungen und rechteckige Fensterlaibungen in Sandstein, teilweise profiliert. Hofseitig entlang des Ostflügels Trompetergang von 1553/54, als eine von Hermenpilastern und Muschelnischen gegliederte Galerie auf geschwungenen Konsolen mit Löwen- und Menschenköpfen, Brüstung datiert 1560. Inschrifttafel über dem Zufahrtstor dat.1670. Zur Innenausstattung gehören u.a. bauzeitliche Kamine (1529 bzw.1548), gewölbte Säle. Zur Anlage gehört eine Mühle, welche sich nordöstlich außerhalb befindet.

Denkmalbegründung: Als qualitätvoll ausgeführtes, authentisch erhaltener Wasserburgkomplex des 16. Jahhrunderts liegen geschichtliche Zeugniswerte im Rahmen von Orts- und Siedlungsgeschichte vor. Zugleich hat das Hülseder Schloss exemplarischen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und gebäudetypologische Bedeutung. Künstlerische Bedeutung besteht in den qualitätvollen und kunsthistorisch bedeutsamen außen- wie auch innenräumlichen Gestaltwerten. Als Lehen des Schaumburger Grafen an die Familie von Rottorp wird ein Vorgängerbau bereits für das frühe 14. Jahrhundert genannt. Die Erweiterung des Lehnshofes zur wehrhaften Verteidigungsanlage des wassergrabenumgebenen Schlosses erfolgte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch den Heerführer Claus von Rottorp; in der Anlage liegt daher auch Dokumentationswert für die Landesgeschichte vor. Neben der geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung ist das Anwesen auch städtebaulich relevant; es hat prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild. Am Erhalt der Denkmalgruppe besteht öffnetliches Interesse.

GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse): 36238349 | Schloss (Bauwerk) | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
36238457 | Stall | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
36239431 | Graft | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
36239582 | Landschaftspark | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
36239989 | Scheune | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
36240012 | Scheune | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
36240058 | Stall | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
45235232 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
52856639 | Stall | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3
52856702 | Nebengebäude | Hülsede - Hülsede - Hülsede - Über der Beeke 3