St. Laurentius Langwarden
- Landkreis
- Wesermarsch
- Gemeinde
- Butjadingen
- Gemarkung
- Langwarden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Langwarden
- Adresse
- Langwarder Straße 98
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1151
- bis
- 1903
- Personen
- Hus, Berendt
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36150533
- Objekt-Nr.
- 142
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Gauss-Steine
- Denkmalthema Gauß: Der ursprüngliche Messpunkt der Gaußschen Triangulation ist verloren, da der Turm 1903 umfangreich umgebaut wurde. Carl Friedrich Gauß hatte 1825 in der Turmlaterne einen Vermessungspunkt anlegen lassen.
- Beschreibung
- Auf dem höchsten Punkt der Kirchwurt gelegene, geostete Saalkirche mit vorgesetztem Westturm und halbrunder Apsis. Erbaut in Tuffsteinkleinquadern und Backstein, letzterer vor allem in den Ostteilen. Schlanker rechteckiger Westturm von drei Geschossen, auf der Westseite Stufenportal mit Portalfeld und Wimperg, das Geschoss abschließend mit Bogenfries, darüber Oculi, im dritten Geschoss gekuppelte Rundbogenarkaden, an den steilen Giebeln Uhren, Kantensäulen mit Würfelkapitellen und ansteigende Treppenfriese, unter steilem Faltdach. Die Turmgliederung an der Westseite des Schiffs fortgesetzt. Die Längswände des Schiffs gegliedert mit Rundbogenfenstern (z. T. verändert), Lisenen und Bogenfries unter der Traufe; auf der Südseite zugesetztes Portal. Ostteil des Schiffs in Backstein mit tiefen Strebepfeilern, an dieser Stelle ehemals ein Querhaus. Ostseite des Schiffs analog, in den Zwickeln zur Apsis Oculi, der Giebel in Backstein erneuert. Die Apsis ebenfalls fast komplett in Backstein erneuert, mit Rundbogenfenstern, gegliedert mit Lisenen und Bogenfries. Inneres mit Balkendecke. Von der Ausstattung Sakramentsnische der Zeit um 1500. Orgel von 1650-1651. Vielfiguriges Altarretabel von 1652 in der Nachfolge Ludwig Münstermanns, Onno Dircksen zugeschrieben. Emporen von 1656 mit gemalten biblischen Szenen. Taufstein von 1664. Epitaph von 1668. Das Schiff und die Apsis wohl in der 2. Hälfte des 12. Jhs. erbaut. 1844 das Querhaus abgebrochen. 1903 der alte Westturm abgebrochen, das Schiff um sieben Meter verkürzt und der jetzige Westturm erbaut. Die Süd- und Westwand des Schiffs sowie die Apsis dabei ebenfalls weitgehend erneuert.
- Denkmalbegründung
- Die Kirche St. Laurentius wurde in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts als Tuffsteinkirche erbaut und ist damit eine der ältesten Kirchen der Wesermarsch (vgl. St. Hippolyt in Blexen). Trotz erheblicher Substanzverluste und Erneuerungen 1844 und 1903 ist das Aussehen der hochromanischen Kirche im Wesentlichen nachvollziehbar. Die Kirche hat eine geschichtliche Bedeutung für die Ortsgeschichte und aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Baugeschichte der Romanik und den freien Umgang der historistischen Epoche mit der mittelalterlichen Substanz. Die Kirche ist eine beispielhafte Dorfkirche der Romanik mit späteren Umgestaltungen. Durch die qualitätvolle und weitgehend geschlossene Innenausstattung aus der 2. Hälfte des 17. Jhs. hat St. Laurentius auch eine künstlerische Bedeutung. Schließlich hat die auf einer Wurt gelegene Kirche mit ihrem hohen Turm eine städtebauliche Bedeutung für das Ortsbild und das Landschaftsbild. Aus all diesen Gründen liegt die Erhaltung von St. Laurentius im öffentlichen Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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