St. Hippolyth
- Landkreis
- Wesermarsch
- Gemeinde
- Nordenham, Stadt
- Gemarkung
- Blexen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Blexen
- Adresse
- Deichstraße
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1200
- bis
- um 1880
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36139742
- Objekt-Nr.
- 158
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Spätromanischer Saalbau mit einem Hauptschiff aus Tuffstein, um 1200; eingezogener Rechteckchor um 1220; dreigeschossiger Westturm in Portasandstein auf Granitquader-Sockel, um 1250. Auf den Langseiten hochliegende kleine Rundbogenfenster, am Chor in breiten, lisenenartig vorgezogenen Wandfeldern, die durch einen Bogenfries miteinander verbunden sind. Über dem Bogenfries ein Riefenfries sowie ein profiliertes Dachgesims. Der Chorgiebel nach Einsturz der ehemals vorhandenen Apsis wohl im 14. Jahrhundert neu errichtet, 1736 renoviert (i), die neuromanischen Fenster hier von 1880, als die Kirche grundlegend renoviert wurde. Das Innere mit Balkendecke im Turm; Kreuzgratgewölbe auf kleinen Ecksäulen, aus der Zeit um 1250 die nachträgliche Einwölbung des Chores. Die beiden ungefähr quadratischen Chorjoche mit reich gegliederten, differenzierten Wandvorlagen, die Verbindung zu Schiff durch einen niedrigen Rundbogen.In den Gewölbekappen des westjoches spätgotische Wandmalereien, die Steinigung des hl. Stephanus und der Südenfall. Wertvolle Ausstattung des 15. bis 19. Jahrhunderts (Kanzel 1638 (i), Taufstein 1642 (i) - mit Meisterzeichen des O. Dierksen, Sakramentsnische aus Baumberger Sandstein aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, spätgotische Grabplatte 1498). Die Nord- und Westempore stammen von 1640 (i), in den Bogenfeldern der Brüstung gemalte Tugenden, Apostel und Propheten.Auf der Westempore Orgel mit Rückpositiv, 1685 von J. Kayser, Jever, 1869 erneuert.
- Denkmalbegründung
- Die erste Kirche in Blexen ist 840 erwähnt, die ältesten archäologischen Spuren einer Kirche werden auf die Zeit um 1000 datiert. Nach einem überlieferten Brand von 1050 wurde dann die erste Steinkirche errichtet, auf deren Fundamenten die heutige St. Hippolyt-Kirche steht. Das Patrizium ist in Deutschland eher selten, im Mittelalter wurde in Blexen eine „Keule des Hippolyt“ als Reliquie verehrt. Die Kirche war damit das bedeutendste Heiligtum in der friesischen Landesgemeinde Rüstringen. Auf dem Kirchhof befindet sich zudem die „Willehadiquelle“, ein Süßwasserbrunnen, wenige hundert Meter vom Meer entfernt eine Kostbarkeit. Im Mittelalter galt sie als wunderkräftig. Mit Quelle und Reliquie war die Kirche im Mittelalter auch das Ziel von Wallfahrten. Die geostete Kirche hat einen romanischen Kern und mehrere gotische Ausbaustufen, ihre Ausstattung stammt aus dem Spätmittelalter und der Neuzeit. An der Erhaltung der Kirche St. Hippolyt besteht aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen wegen des orts-, bau- und kunstgeschichtlichen, gebäudetypischen, orts- und anlagenbildprägenden Zeugniswerts sowie aufgrund der außergewöhnlichen Ausstattung ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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