Kaufhaus Flebbe
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Innenstadt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- Bohlweg 1
- Objekttyp
- Kaufhaus
- Baujahr
- 1951
- bis
- 1954
- Personen
- Kraemer, Friedrich Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36014162
- Objekt-Nr.
- 1804
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule
- Beschreibung
- Das Textilkaufhaus wurde in zwei Bauabschnitten nach Entwürfen von Prof. Friedrich Wilhelm Kraemer für den Kaufmann Heinz Flebbe errichtet. Der 1951 entstandene eingeschossige Ladenpavillon wurde 1953/54 mit einem weiteren Ladengeschoss sowie vier Büroetagen aufgestockt. Fünfgeschossiger Skelettbau mit Staffelgeschoss, Eckhaus in geschlossener Blockrandbebauung; im Erdgeschoss Arkadengang zum Damm. Vorhangfassade mit auf einem Quadratraster basierender Fenstergliederung. 2007 Fassadensanierung.
- Denkmalbegründung
- Das Kaufhaus Flebbe wurde zwischen 1951 und 1954 als einer der frühesten Neubauten in Braunschweig nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet. Mit seiner Lage am Bohlweg, an der Ecke zum Damm, befindet es sich an einer stadträumlich prominenten Stelle, gegenüber dem Standort des Braunschweiger Schlosses. Als eines der ersten Bauvorhaben beim Wiederaufbau der stark kriegsbeschädigten Innenstadt strahlt das Kaufhaus mit seiner filigran wirkenden Glasfassade den Aufbruchsgeist der frühen Wirtschaftswunderjahre aus. Im Verlauf des Bohlwegs nimmt es eine straßenbildprägende Stellung ein. Bei der Vorhangfassade handelt es sich dabei um eine der ersten Curtain-Wall-Konstruktionen nach amerikanischem Vorbild, die in Deutschland ausgeführt wurden. Im Werk von Friedrich Wilhelm Kraemer, der seit 1946 als Professor an der TH Braunschweig lehrte und dort die „Braunschweiger Schule“ begründete, nimmt das Kaufhaus Flebbe als einer der ersten konsequent modern gezeichneten Entwürfe im Duktus des zeitgenössischen „International Style“ eine wichtige Rolle ein. In ihm sind auch wesentliche Ideale der „Braunschweiger Schule“ in exemplarischer Weise realisiert. Vor allem die nach einem strengen Proportionsschema konzipierte Fassadengliederung, deren regelmäßigen Maßverhältnisse dem Gebäude eine harmonische Wirkung verleihen sollten, nimmt eine zentrale Rolle in der Lehre der „Braunschweiger Schule“ ein. Die Erhaltung des Kaufhauses Flebbe liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte von Braunschweig in der Nachkriegszeit, wegen seines Schauwertes für die Baugeschichte der modernen Architektur in Deutschland, als wichtiges Werk des deutschlandweit renommierten Braunschweiger Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer und als charakteristisches Beispiel für die von ihm begründete „Braunschweiger Schule“, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung durch die individuelle Fassadengestaltung nach einem bewussten Proportionsschema, sowie seiner städtebaulichen Bedeutung wegen der straßenbildprägenden Wirkung im Verlauf des Bohlwegs, im öffentlichen Interesse.
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Darstellung des Kaufhauses Flebbe auf archinform.net
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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