Naturhistorisches Museum
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- Pockelsstraße 10
- Objekttyp
- Museum
- Baujahr
- 1934
- bis
- 1937
- Personen
- Herzig, Emil
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36011338
- Objekt-Nr.
- 1586
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Teil einer weitläufigen, um einen rechteckigen Hofraum angeordnete Anlage, mit zwei- bis sechsgeschossige Klinkerbauten mit expressionistischen Gestaltungselementen, erbaut 1934-37 nach Entwürfen des Architekten Emil Herzig. Im Norden zur Pockelsstraße giebelständig ausgerichteter Bau mit 45m hohem Mittelteil und zwei niedrigeren Seitentrakten unter Satteldächern. Zahlreiche engstehende Fenster mit schmalen Lisenen betonen die Vertikale, in den Giebeldreiecken monumental geschlossene Wandflächen mit wenigen kleinsten Fensterformaten und schmalen vertikalen Fensterbändern. Ein schmaler dreigeschossiger Verbindungsbau unter flachem Satteldach leitet über zu dem benachbarten Hochhaus, der ehemaligen Bernhard-Rust-Hochschule.
- Denkmalbegründung
- Der Baukomplex der ehemaligen Bernhard-Rust-Hochschule, benannt nach dem damaligen Reichsminister und Gauleiter, ist auf dem ehemaligen Kleinen Exerzierplatz verortet und wurde durch Emil Herzig in nationalsozialistischer Manier errichtet. Als Mitglied der NSDAP gelang ihm der politische und berufliche Aufstieg 1934 in die staatliche Hochbauverwaltung, was ihm den Auftrag der Neuerrichtung eines Baukomplexes einbrachte, der Raum zur Ausbildung von Lehrkräften nach nationalsozialistischen Werten schaffen sollte. Diese ursprüngliche Funktion wurde jedoch nur wenige Jahre beibehalten, die Architektursprache hingegen zeugt bis heute davon. Als Symbiose der norddeutschen Backsteingotik, die Herzig hiermit nach Braunschweig brachte, mit Sakralbauelementen und dem nationalsozialistischem Drang nach Monumentalität und Repräsentation gelang es ein Gebäudeensemble zu schaffen, dessen nördlichen Abschluss das heutige Naturhistorische Museum bildet. An der Erhaltung der Bernhard-Rust-Hochschule mit dem Gebäude des Naturhistorischen Muesums besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Orts- und Politikgeschichte Braunschweigs als Bau mit hohen gestalterischen Anforderungen und nationalsozialistischem Hintergrund, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Ausprägung eines Repräsentationsbaus in überdimensionierter klassizistischer Formsprache mit backsteinexpressionistischem Ausdruck und im nördlichen Teil verstärkter Sakral- und Monumentalwirkung, als Werk des Architekten Emil Herzig sowie aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36001986 | Hochschulgebäude | Hochschulbau und Naturhistorisches Museum
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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