Polytechnische Schule Braunschweig
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Objekttyp
- Hochschulgebäude
- Baujahr
- 1874
- bis
- 1877
- Personen
- Uhde, Constantin
Körner, Karl
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36005388
- Objekt-Nr.
- 524
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hochschullandschaft Universitaeten-in-Niedersachsen
- Beschreibung
- Hauptgebäude der TU Braunschweig, erbaut 1874-77 nach Entwürfen von Constantin Uhde und Karl Körner als Polytechnische Schule als geschlossene Vierflügelanlage. Nach schweren Kriegsschäden in mehreren Etappen mit starken Veränderungen im Inneren 1945-54 nach Entwürfen des TH-Neubauamtes, Architekt Heinz Wrede, wiederaufgebaut als Dreiflügelanlage mit nun nach Süden hin geöffnetem Innenhof. Zweigeschossiger Massivbau mit Flachdach, frei stehend in straßenrandbegleitender Blockbauweise. Ostflügel mit üppig dekorierter Sandsteinfassade im Stil der Neorenaissance, mit Mittel- und Seitenrisaliten, Rundbogenfenster, unteres Geschoss mit Rustizierung, oberes Geschoss mit Pilastergliederung; Hofseite beim Wiederaufbau 1952-54 mit neuartiger Treppenhalle und großflächiger Verglasung. Nordflügel 1949-50 mit einfacher Rundbogenfassade wiederaufgebaut. Westflügel mit Instituts- und Laborräumen der Chemie, mit drei Innenhöfen, in mehreren Etappen zwischen 1947 und 1958 wiederaufgebaut.
- Denkmalbegründung
- Das Hochschulgebäude der Polytechnischen Schule Braunschweig wurde 1874-77 auf einem Neubaugelände außerhalb des Braunschweiger Wallrings im Stil der Neorenaissance errichtet. Nach starken Kriegsschäden wurde die ehemalige Vierflügelanlage zwischen 1945 und 1954 als Dreiflügelanlage mit einem nach Süden hin geöffneten Innenhof wiederaufgebaut; anstelle des kriegszerstörten Südflügels wurde 1954-56 das Hochhaus der Fakultät für Bauwesen errichtet, das über einen aufgeständerten Verbindungsgang in das Wegenetz des Hauptgebäudes eingebunden ist. Das Gebäude der Polytechnischen Schule, die 1878, nur ein Jahr nach Bezug des Neubaus, zur Technischen Hochschule umgewidmet und damit den Universitäten gleichgestellt wurde, dokumentiert den Rang der 1745 als Collegium Carolinum gegründeten Hochschule, die zu den ältesten Bildungseinrichtungen dieser Art in Deutschland gehört. In der prachtvollen Fassadengestaltung kommt der gesteigerte Geltungsanspruch der Hochschule zum Ausdruck, der mit dem Rückbezug auf Formen der italienischen Hochrenaissance im Sinne des Historismus zugleich humanistische Werte verliehen werden. Eine vergleichbare Attitüde zeigt sich auch in einer Reihe weiterer Bauten für Polytechnische Schulen, die zwischen den 1860er und 1880er Jahren in mehreren Städten wie Zürich, Stuttgart oder München errichtet wurden und die als Vorbilder für das Braunschweiger Hochschulgebäude dienten. Im Schaffen von Constantin Uhde, der ab 1865 als Professor für Antike Baukunst an der Polytechnischen Schule Braunschweig lehrte, stellt das Hochschulgebäude sein wichtigstes Werk dar. Mit seiner Positionierung im Verlauf des Braunschweiger Wallrings, in dem im Verlauf des 19. Jahrhunderts mehrere Neubauprojekte für kulturelle Einrichtungen realisiert wurden, ist das Hochschulgebäude beispielhaft für die Umwandlung der ehemaligen Wallanlagen in eine bürgerliche Park- und Bildungslandschaft sowie die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Expansion der Stadt in die vor dem Wall gelegenen Bereiche. Mit seiner repräsentativen Fassade, die durch den Anlage des Forumsplatzes in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg eine wesentliche räumliche Neuinterpretation erfahren hat, verfügt das Hochschulgebäude über eine straßenbildprägende Wirkung. Die Erhaltung des Hochschulgebäudes der Polytechnischen Schule Braunschweig mitsamt des Innenhofs liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Ortgeschichte als auch die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte von Braunschweig, wegen seines Zeugniswertes für die Bau- und Kunstgeschichte des Historismus im späten 19. Jahrhundert, als wichtiges Werk des Braunschweiger Architekten und Hochschullehrers Constantin Uhde, sowie seiner städtebaulichen Bedeutung durch seine prägende Wirkung auf das Straßenbild, im öffentlichen Interesse
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36002054 | Hochschulgebäude | Technische Universität Braunschweig
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb