Herz-Jesu-Kirche
- Landkreis
- Emsland
- Samtgemeinde
- Sögel [Sg]
- Gemeinde
- Klein Berßen
- Gemarkung
- Klein Berßen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Klein Berßen
- Adresse
- Kirchstraße 11
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1897
- bis
- 1900
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35925476
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Mit der katholischen Herz-Jesu-Kirche in Klein-Berßen (1897-1900) entstand knapp 30 Jahre nach dem Tod von Johann Bernhard Hensen der letzte Sakralbau auf Grundlage seiner bereits vorliegenden Entwürfe - eine Veränderung des bereits vielfach umgesetzten Prototyps einer neugotischen Dorfkirche.
- Beschreibung
- Katholische, neugotische dreischiffige Backstein-Hallenkirche mit Querhaus und polygonalem Chor. Erbaut 1897-1900 von Johann Bernhard Hensen. Dächer mit Schieferdeckung. Massiger Westturm mit abgeknicktem kupfergedecktem Spitzhelm. Durch mehrfach gestufte Strebepfeiler betonte Ecken, im Obergeschoss des Turmes mit Ecklisenen und Friesen gestaltet. Seitlich des Turmes ein ein- und ein zweigeschossiger Annexbau. Maßwerkfenster sowie Sockel- und Geschossgesimse, als auch die Abdeckungen der Strebepfeiler und das Eingangsportal aus Sandstein. Im Inneren marmorierte Rundpfeiler, Sterngewölbe und dekorative Ausmalungen. Ausstattung fast vollständig erhalten, darunter eine qualitative Sandsteinfigur Johannes des Täufers um 1350, wahrscheinlich aus Münster oder Osnabrück überführt, von den Knien abwärts ergänzt und eine überlebensgroße Figur Johannes des Täufers aus dem 18. Jahrhundert.
- Denkmalbegründung
- Die Herz-Jesu-Kirche wurde als Ersatz für den die vorige mittelalterliche Dorfkirche an gleicher Stelle zentral im Ortskern von Klein Berßen errichtet. Der Backsteinbau im neugotischen Stil entspricht im Grundsatz Johann Bernhard Hensens Prototyp der dreischiffigen Hallenkirche mit einfach gestalteten Fassaden und standardisierten Maßwerkfenstern. Eine Abwandlung stellt hier das Querhaus dar, das im dritten Joch der vierjochigen Halle angeordnet ist und aus der Flucht der schmalen Seitenschiffe hervortritt. Der viergeschossige Aufriss des Westturmes weist eine große Ähnlichkeit mit der St. Antoniuskirche in Dersum auf. Während im Œuvre Hensens erstmals in Sögel, nachfolgend auch in Bad Laer, Ostercappeln und Oldenburg die Vierung durch ein Sterngewölbe hervorgehoben wurde, sind in der Herz-Jesu-Kirche in Klein-Berßen sämtliche Joche des Mittelschiffes mit Sterngewölben ausgebildet. Der Kircheninnenraum lässt den Wandel der Zeit um die Jahrhundertwende durch ein Zusammenspiel von stilistischen Elementen aus der Neugotik und dem Jugendstil erkennen. Die bauzeitlichen Ausmalungen wurden jedoch stark übermalt. An der Erhaltung der Herz-Jesu-Kirche besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Ausprägung einer neugotischen Backstein-Hallenkirche, als Abwandlung eines durch den Baumeister geschaffenen Prototyps, wegen ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte aufgrund der Ausführung des Sakralbaus als Schnittstelle zwischen Neugotik und Jugendstil, als auch wegen der bedeutenden Innenraumgestaltung mit teils mittelalterlichen Überlieferungen sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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