Martinskirche
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Geismar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Geismar
- Adresse
- Mitteldorfstraße 3
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1737
- bis
- 1742
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35857016
- Objekt-Nr.
- 880
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Die evangelisch-lutherische Martinskirche befindet sich im alten Dorfkern, umgeben vom ehemaligen Kirchhof und ist ein barocker Zentralbau auf griechischem Kreuzgrundriss mit verputzten Bruchsteinmauern, deren Eckquaderungen und Architekturgliederungen aus Rotsandstein bestehen. Die Walmdächer über den Kreuzarmen tragen einen mächtigen Vierungsdachreiter mit Welscher Haube und Glockenlaterne. Von den beiden Hauptportalen in Norden und Süden ist das Nordportal besonders reich gestaltet mit dem Wappen der Patronatsfamilie der Grafen von Hardenberg. Den mit einem stuckierten Flachgewölbe gedeckten Innenraum dominieren eine dreiseitig umlaufende Empore sowie vier freistehende Holzpfeiler, auf denen der Vierungsturm ruht. Im Ostarm steht der von vier korinthischen Säulen gerahmte, barocke Kanzelaltar. Erbaut zwischen 1737 und 1742.
- Denkmalbegründung
- In den ungeklärten Vorgängerbauten der Martinskirche, die bis ins 11. Jahrhundert zurückgehen sollen, befanden sich bis 1690 eine Mantelreliquie des heiligen Martin und bis 1894 ein dreiflügeliger, spätgotischer Altarschrein von Bartold Kastrop aus dem Jahr 1499 (letzterer als Leihgabe der Martinsgemeinde im Städtischen Museum Göttingen). Der heutige barocke Kirchenbau entstand 1737-42 (Weihe 1743) nach Plänen des Konsistoriums in Hannover durch Maurermeister Frankenberg aus Duderstadt. Die Baukosten wurden teilweise von den Grafen von Hardenberg als den bis 1801 wirkenen Kirchenpatronen aufgebracht. Die barocke Ausstattung ist aus der Zeit um 1750. Die Erhaltung der Martinskirche liegt aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die ortsgeschichtliche Bedeutung besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Kultur- und Geistesgeschichte des ehemaligen Dorfes Geismar, die Religionsgeschichte und die Bau- und Kunstgeschichte sowie als Zeugnis der Siedlungsgeschichte, auch als beispielhafte Ausprägung des Gebäudetyps Zentralkirche. Die künstlerische Bedeutung beruht in den überregional nicht alltäglichen künstlerisch-handwerklichen Gestaltwerten und der bedeutenden Innenraumgestaltung. Die städtebauliche Bedeutung entstand durch den prägenden Einfluss auf das Straßenbild und das Ortsbild von Geismar sowie als wichtiges Element im räumlichen Gefüge des Kirchhof-Ensembles.
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Göttingen: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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