Straßendorf
- Landkreis
- Lüchow-Dannenberg
- Samtgemeinde
- Lüchow (Wendland) [Sg]
- Gemeinde
- Lüchow, Stadt
- Gemarkung
- Jabel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Jabel
- Objekttyp
- Straßendorf
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35789142
- Objekt-Nr.
- 58
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- An der Ostseite wird das einstige reine Rundlingsdorf Jabel wird durch das jüngere, einzeilige Straßendorf mit zehn Hofstellen tangiert. Die ältere, westliche Hälfte des Dorfes gruppiert sich mit ihren sieben historischen Hofstellen in rundingstypischer Anordnung um den Dorfplatz, der nach wie vor im Zentrum des Gesamtdorfes, also des Rundlings- und Straßendorfes Jabel liegt. Das Dorf 5 km südwestlich von Lüchow mit einer 230 ha großen Gemarkung wurde erstmals 1320 als „Jabele“ in den Schriftquellen erwähnt. Der Name des Dorfes geht zurück auf die drawenopolabische Bezeichnung für „wilder Apfel“. Nach den üblichen Höfeteilungen in der Mitte des 16. Jahrhunderts lagen laut Höferegister von 1564 insgesamt 16 Hufnerstellen und lediglich eine Kötnerstelle um den nach Westen geöffneten Dorfplatz. Dabei handelte es sich überwiegend um Halbhufnerstellen, die aus ursprünglich 8 Vollhufner-Stammgrundstücken hervorgegangen sind. Zum Zeitpunkt der Verkoppelung 1847-50 bestand das Dorf noch aus 12 Halbhufner-, zwei Dreiviertelhufner- und eine Halbhufnerstelle sowie zwei nachgeordnete Brinksitzerstellen. Letztere mit den heutigen Nummern 10 und 4 liegen jeweils gesondert im Randbereich des Dorfes, im Rundling in der einstigen Hauptzufahrt von Westen und im Straßendorf an der Zufahrt von Süden. Nach einem Brand in der Osthälfte des Rundlings am 12. Juli 1838 wurde dieser in veränderter Form bis 1840 wieder errichtet. Anstelle der dichten Reihung von 9 Halbhufnerstellen wurden die Höfe mit weiten Abständen untereinander als einzeiliges Straßendorf (auch Zeilendorf genannt) wieder aufgebaut. Die Haupthäuser sind entlang einer zurückgelegten Baulinie an der Ostseite giebelständig zur breiten Dorfstraße ausgerichtet, die sich in einer geraden Linie von Süden nach Norden erstreckt. Lediglich eine nachgeordnete Hofstelle mit der heutigen Nr. 4 wurde auch an der Westseite der Straße angeordnet. Die 1838 nicht betroffene und intakte Westhälfte des Rundlings mit einem noch recht jungen Hausbestand aus dem frühen 19. Jahrhundert sollte folgen, sodass wie bei anderen Dörfern in der Region (z.B. in Simander nach dem Brand von 1834) ein vollständiges, d.h. zweizeiliges Straßendorf die Rundlingsform abgelöst hätte. Dazu ist es bis heute jedoch nicht gekommen. Die ältere, westliche Hälfte des Dorfes Jabel gruppiert sich mit ihren sieben historischen Hofstellen in rundingstypischer Anordnung um den Dorfplatz. Nach Osten schließt an das Dorf eine sumpfige Niederung mit den Weideflächen auf 19-20 m üNN an, während die Ortslage an der Geotopengrenze auf 20 bis 24 m üNN liegt. Die einstige Hauptzufahrt zum Dorf, die durch die Dorfstraße von 1838 abgelöst wurde, führt zwischen den Hofstellen Nr. 9 und 10 rundlingstypisch auf die höher gelegene Ackerflur, die nach Südwesten auf 28 m üNN, nach Westen auf 30 m üNN und nach Norden bis auf 26 m üNN auf einem Geestrücken ansteigt. Nach Süden liegt die Gemarkungsgrenze auf der Trasse der Alten Clenzer Heerstraße, die in einer Entfernung von 500 m vorbeiführt. Nach Osten in die Niederung bildet ein heute kanalisierter Graben und Zufluss zum Gühlitzer Mühlenbach die Gemarkungsgrenze zu Satemin. Im Zuge der Verkoppelung von 1847-50 wurde der alte Kirchstieg nach Satemin vom Dorfplatz in Jabel als Straße auf einem Damm durch die sumpfige Niederung geführt. Zwischen den Höfen Nr. 21 und 37 liegt an einem Quellbach ein alter, umzäunter Waschplatz aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Dorf liegt in einem starken Quellgebiet mit Resten eines hofnahen Erlen-Bruchwaldes am Nordrand des einstigen Rundlings zwischen den Höfen Nr. 21, 18 und 13. Auf einigen Hofstellen befinden sich zusätzlich artesische Brunnen. Neben vielen Vierständer-Hallenhäusern, Scheunen und Stallungen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert haben sich auf den Hofplätzen eine große Vielzahl an Nebengebäuden mit Sondernutzung wie Hopfenspeicher, Backhäuser und Flachsdarren erhalten.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des Straßenzugs der östlichen Höfe von Jabel besteht aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 30871040 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Lüchow, Stadt - Jabel - Jabel - Jabel 41
30871061 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Lüchow, Stadt - Jabel - Jabel - Jabel 16
30872055 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Lüchow, Stadt - Jabel - Jabel - Jabel 20
30872095 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Lüchow, Stadt - Jabel - Jabel - Jabel 38
30872116 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Lüchow, Stadt - Jabel - Jabel - Jabel 18
44861924 | Scheune | Lüchow, Stadt - Jabel - Jabel - Jabel 39
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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