Kirche (Bauwerk)
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Lamspringe
- Gemarkung
- Graste
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Graste
- Adresse
- Kirchstraße 9
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1723
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34543355
- Objekt-Nr.
- 272
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Mittelalterlicher verputzter Turm mit achseitiger, verschieferter, geschweifter Haube und Helm mit anschließender Saalkirche aus grauem Bruchstein mit dreiseitigem Chorschluss unter über dem Chor abgewalmtem Satteldach, durch hohe, spitzbogige Fenster gegliedert. Innen hohe, rundbogige Holztonne, Westempore. Gemäß Inschrift „1723“ erbaut, 1864 neugotischer Umbau nach Entwürfen von Conrad Wilhelm Hase: Eingang nach Westen verlegt, Sakristei im Süden erbaut, neue Fenster, neue Decke, u-förmige Empore. Renovierung Innenraum 1960er Jahre: Empore zu Westempore verkleinert.
- Denkmalbegründung
- In einer Urkunde von 1172 wird außer dem Ort Grashurst erstmals auch die Kirche erwähnt, über die das Kloster Lamspringe das Patronat hatte. Sie steht im historischen Zentrum des Ortes auf einem erhöhten, nahezu vollständig eingefriedeten Kirchhof. Nach der Vertreibung Heinrich des Jüngeren aus Braunschweig-Wolfenbüttel durch die Truppen des Schmalkaldischen Bundes wurde 1542 zum ersten Mal wurde die Reformation im Ort eingeführt. 1547 rekatholisiert, war es Heinrichs Sohn und Nachfolger, Herzog Julius, der 1568 die Regierung übernahm, erneut die lutherische Lehre einführte und diese 1569 in der sogenannten Calenberger Kirchenordnung festsetzte. 1723 erhielt der Ort ein neues Kirchengebäude. Der gestiegene Raumbedarf der Kirchengemeinde führten 1864 zur grundlegenden Umgestaltung der Kirche durch den Konsistorialbaumeister Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), dem wohl renommiertesten Vertreter der Neogotik im 19. Jahrhundert. An der Erhaltung der Kirche besteht aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen, wegen ihres ortsgeschichtlichen Zeugniswertes, aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, wegen ihrer bedeutenden Innenraumausstattung und als Werk eines überregional bekannten Architekten sowie wegen ihres prägenden Einfluss auf das Straßen-, Orts- und Landschaftsbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34459131 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchenanlage Graste mit Kirche, Pfarrhaus und Denkmal
- Literatur
- Weiterführende Links
- Kirchengemeindelexikon: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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