Kapelle (Bauwerk)
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Lamspringe
- Gemarkung
- Irmenseul
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Irmenseul
- Adresse
- Bergstrasse 4
- Objekttyp
- Kapelle (Bauwerk)
- Baujahr
- 1931
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34510934
- Objekt-Nr.
- 227
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Südwestlich ausgerichteter, massiver, verputzter Bau über rechteckigem Grundriss mit markanten hochrechteckigen und kleinteiligen Fenstern unter Satteldach mit Dachreiter über Nordostgiebel mit verkupfertem Zeltdach; vorgezogener Eingangsbereich unter Schleppdach an Ostecke, Sakristeianbau unter Pultdach an Südwestseite. Innen: flache Holzdecke und schlichte Ausstattung aus der Bauzeit mit Steinaltar, Relief mit Kreuzigungsszene und niedriger, massiver Kanzel mit zwei Schmucksäulen. Erbaut 1931.
- Denkmalbegründung
- An einem flachen Berghang wurde die Kapelle 1931 mit einer Einfriedung aus rotem Sandstein erbaut. Sie steht anstelle eines massiven Vorgängerbaus aus dem späten 16. Jahrhundert, der 1873 abgerissen und dessen Ausstattung nach Hannover und Wrisbergholzen verbracht wurde. Die Kapelle besitzt geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte. Nach dem Winzenburger Erbregister von 1578 besaß Irmenseul eine eigene Kapelle, die Gutsherr Lippold von Stöckheim 1594 erneuern oder durch einen Neubau ersetzen ließ. Über dem Rundbogenportal war sie 1594 datiert und trug die Wappen der Familien von Stöckheim von Münchhausen von Salder und von Landsberg. Wegen Baufälligkeit wurde die Kapelle ab 1867 geschlossen, die Pfarrer August Gottlieb Theodor Wedekind 50 Jahre nach dem Abriss als ein stattliches Gotteshaus mit einem schlanken schönen Turm, der den alten Waltershäuser Kirchturm überragte und weithin sichtbar war, beschrieb. Die 1931 erbaute Kirche löste den Beetsaal in der 1882 erbauten Schule als provisorisches religiöses Zentrum des Ortes ab. Weil der Aufenthalt besonders an heißen Sommertagen dort unerträglich war, fiel noch in die Amtszeit Wedekinds 1928 der Beschluss zum Neubau einer Kapelle. An ihrem Erhalt besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung als beispielhafter Bau in sachlichen Formen der Moderne und aufgrund ihrer Zeugnis- und Schauwerte für die Siedlungs- und Sozialgeschichte des Ortes ein öffentliches Interesse. Ihre städtebauliche Bedeutung ergibt sich aus dem Standort mit straßen– und ortsbildprägender Wirkung.
- Weiterführende Links
- Kirchengemeindelexikon: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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