St. Marie und Willehad-Kirche
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Elze, Stadt
- Gemarkung
- Wittenburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wittenburg
- Adresse
- Kreuzkamp
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1500
- bis
- 19.Jahrhundert
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34504681
- Objekt-Nr.
- 200
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Spätgotischer Saalbau in teilweise geschlämmten bzw. verputztem Bruchsteinmauerwerk, Ecken teilweise gequadert, unter Walmdach mit Glockenreiter. An das vierjochige Langhaus (Laienkirche) ist im Osten der leicht eingezogene, von kräftigen Strebepfeilern außen gestützte Chor (Bruderkirche) mit 5/8-Schluss angeschlossen, der südlich durch einen Sakristeianbau erweitert ist. Während Ost- und Nordseite durch große Fenster mit gotischen Maßwerken beleuchtet sind, ist der südliche Teil des Langhauses weitgehend geschlossen und man sieht im Mauerwerk deutlich Konsolen als Auflager für Deckenbalken der ehemals angeschlossenen Klostergebäude. Die weithin das Bild der Landschaft prägende Klosterkirche wurde 1497/98 errichtet und um 1500 an der Südseite um den Sakristeianbau erweitert. Sie befindet sich an der Stelle einer ehemaligen, mittelalterlichen Burganlage, die dem Ort den Namen gegeben hat und Ende des 12. Jh. als Besitz des Hildesheimers Domkapitels belegt ist. Da den Bischöfen seit Beginn des 13. Jh. auch die nahe gelegene Poppenburg gehörte, war die militärische Bedeutung der Wittenburg vermutlich nachrangig und der Ort wurde im 14. Jh. zu einem Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt. Nach der Einführung der Reformation im Jahr 1543 wurde das Kloster schließlich unter Herzog Heinrich Julius 1580 säkularisiert und von den Welfen als Domäne und landwirtschaftliche Versuchsanstalt bewirtschaftet bzw. verpachtet. Der östliche Teil des Kirchengebäudes wurde weiter für Gottesdienste genutzt und in der zweiten Hälfte des 19. Jh. vermutlich von Conrad Wilhelm Hase (1818-1902) restauriert und ausgestattet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die ehemalige Klosterkirche an die örtliche Kirchengemeinde zurückgegeben worden. Im Innern sind neben alten Grabmalen ein Taufbecken von 1590 und die historistische Ausstattung mit Altar, Kanzel und Gestühl erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die ehemalige Klosterkirche Wittenburg ist das bedeutendste bauliche Zeugnis im siedlungsgeschichtlichen Kern des Ortes, der zuerst durch die Anlage einer mittelalterlichen Burg, dann als Kloster und später als große Domäne eine regionale Bedeutung erlangte. An ihrer Erhaltung besteht aufgrund des bau-, kunst- und ortsgeschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulich landschaftsprägenden Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34456844 | Klosteranlage | Klosteranlage Wittenburg
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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