Mausoleum der Familie Freiherr von Cramm
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Bockenem, Stadt
- Gemarkung
- Volkersheim
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Volkersheim
- Adresse
- Georgsberg
- Objekttyp
- Mausoleum
- Baujahr
- um 1860
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34487293
- Objekt-Nr.
- 293
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Mausoleum im Rundbogenstil: massiver Ziegelbau in Form einer Basilika mit Haupt- und niedrigeren Seitenschiffen auf gestuftem Sandsteinsockel unter flachem Satteldach und seitlichen Pultdächern. Streifengestaltung der Fassade durch abwechselnde Ziegellagen in rotem und dunklem Ziegelton, auch Rundbögen in abwechselnd farbigen Ziegelköpfen gefasst. Eingangsportal im Nordwesten mit schmiedeeiserner Pforte, Sandsteintympanon mit Kreuzsymbol und griechischen Alpha- und Omega-Versalien, darüber Terrakottarelief mit Crammschen Wappen und Okulusfenster. Wappen der Familie von Cramm, einem bis ins 12. Jahrhundert zurückreichendem niedersächsischem Uradelsgeschlecht, zeigt drei Lilien auf einem Schild, darüber Helm mit Kordel, von dem beidseitig Dapperien herabfallen. Turmartiger Helmaufsatz zuoberst mit drei Pfauenfedern bestückt und von zwei Lilien flankiert. Vielgestaltiger und detailreicher Bauschmuck und Sandsteinbank vor südlichem Seitenschiff. Erbaut um 1860.
- Denkmalbegründung
- Das Mausoleum der Familie von Cramm wurde am Rande des Kirchhofs auf dem Georgsberg in Volkersheim südlich der Kirche nach Plänen von Conrad Wilhelm Hase erbaut. Die genaue Bauzeit ist unbekannt, vermutet wird sie um 1861/62, als die Gruft in der Kirche geschlossen und als Begräbnisstätte in diesem Rahmen wohl das Mausoleum errichtet wurde. Das Erscheinungsbild als frühchristlicher Basilika war vermutlich den Vorstellungen des Bauherrn und der Geschichte des niedersächsischen Uradelsgeschlechts von Cramm verpflichtet, die nachweisbar bis zum 12. Jahrhundert zurückreicht und begüterte Ritter, Ministeriale, dem König nahestehenden Lehnsnehmer und später Hofbeamte hervorbrachte. Doch auch im Werk Hases, der als Begründer der Hannoverschen Schule nach dem Klassizismus als Verfechter eines wahren und auf alle Bauaufgaben universell anwendbaren Stils galt, bedeutet das Mausoleum eine Ausnahme. Während er von 1848–1852 alle Entwürfe im Rundbogenstil verfasste, waren seine Zeichnungen vom Frühjahr 1853 an von gotisierenden Formen beherrscht, von denen er manchmal abwich, wenn lokale Befunde und historische Zusammenhänge es erforderten. Aus seiner neugotischen Phase sind wenige neoromanische Entwürfe bekannt, von denen das Mausoleum möglicherweise ein Beispiel darstellt. An der Erhaltung des Mausoleums besteht aufgrund seiner geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse. Das öffentliche Interesse begründen die Bedeutung des Mausoleums im Rahmen der Ortsgeschichte als beispielhafter Bau mit vielfältigen Zeugnis- und Schauwerten, als Werk des Architekten Conrad Wilhelm Hase und der Personengeschichte der Familie von Cramm, die künstlerische Bedeutung aufgrund der originellen Formfindung und sehr qualitätvollen Ausführung als nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltwert, die wissenschaftliche Bedeutung als Bau mit Seltenheitswert und die städtebauliche Bedeutung als Element des räumlichen Gefüges eines Kirchhofs und einer Kirchenanlage.
- Weiterführende Links
- Forschungsprojekt Conrad Wilhelm Hase: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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