Burganlage Wohldenberg
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Holle
- Gemarkung
- Sillium
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wohldenberg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34457779
- Objekt-Nr.
- 17
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Burganlage mit nierenförmigem Burgplatz in den Ausmaßen von ca. 190 × 110 Metern, Bergfried an der östlichen und Kapelle an der nordöstlichen Grenze, gefolgt vom Pforthaus und zwei Flankentürmen im Norden, dem Stall als nordwestliche Begrenzung und der Burgmauer im Südwesten, Bildstock im Süden der Anlage, die in großen Teilen von Wallanlage umfasst wird. Natürlicher Schutz bot der Steilhang des Berges auf der West- und Südseite , wohingegen die Nord- und Ostseite ein tiefer Trockengraben umzog.
- Denkmalbegründung
- Die Burg Wohldenberg auf dem 218 m hohen Wohldenberg liegt in den nordwestlichen Ausläufern des Hainbergs östlich und oberhalb des Nettetals. Strategisch günstig als nördlicher Eingang in den Ambergau diente sie auch dem Schutz der wichtigen Heer- und Handelsstraßen Hildesheim-Goslar im Nettetal und Hildesheim-Braunschweig im Innerstetal. Die Burg wurde durch die Grafen von Wöltingerode zwischen 1153 und 1160 errichtet, die ihren bisherigen Stammsitz Wöltingerode bei Goslar aufgaben, auf den Wohldenberg zogen, der 1172 erstmals urkundlich erwähnt wird und territoriale Interessen im Nordharz verfolgten. Der Sohn Graf Ludolfs von Wöltingerode, Graf Burchard, erhielt von Kaiser Friedrich Barbarossa die Gerichtshoheit über den Ambergau. 1180 wurde die Burganlage im Krieg zwischen dem Kaiser Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen zum ersten Mal zerstört. Nach Wiederaufbau wuchs der Einfluss der Wohldenberger als Territorialmacht und breitete sich außer dem Ambergau über mehrere Städte und Klöster wie Goslar und Hildesheim aus. Vermutlich aus Geldnot musste die Burg 1275 an den Bischof von Hildesheim verkauft werden. Den Wohldenbergern entstammten drei Bischöfe: Benno von Meißen (1066), Heinrich II. von Hildesheim (1310-1318) und Otto II. von Hildesheim (1319-1331) Durch die Fehden im 14. Jahrhundert musste die Bischöfe die Burg über 100 Jahre an die Ritter von Bortfeld u.a.verpfänden. Als Folge der Stiftsfehde gelangte die Burg 1523 aus dem Hildesheimer Besitz in den von Herzog Heinrich von Braunschweig. Im Dreißigjährigen Krieg 1641 durch die kaiserlichen Truppen beschossen, wurde ein Teil der Befestigungsanlagen und auch die alte Burgkapelle zerstört. Bis 1643 war Wohldenberg herzogliche Burg, danach wurde sie Amtsverwaltung unter Sitz eines Droste für die Siedlungs- und Regionalgeschichten, dessen bekanntester Vertreter Domherr Johann Friedrich Anton von Bocholtz Anfang des 18. Jahrhunderts war. Er ließ die Pestsäule am Burgweg, dessen Mittelstück die Ritter von Bortfeld 1518 stifteten, 1704 mit neuem Sockel und Kuppel versehen, außerdem ließ er die Vorburg restaurieren und krönte Torhaus und Rundturm mit Fachwerkaufbauten. Seiner Anregung folgte überdies der Bau der barocken Burgkirche durch Fürstbischof Clemens August 1731. Die Hauptburg war um 1800 verfallen und wurde zu Abbruch verkauft. Müller Dempewolf aus Astenbeck erwarb sie für 500 Taler zum Abbruch, wovon das Gut Astenbeck und Domänebauten in Sillium zeugen. An der Erhaltung der Burganlage Wohldenberg besteht aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse. Das Bauwerk verfügt in seiner bis in das 12. Jahrhundert zurückreichenden Bautradition über Zeugnis- und Schauwerte für die Bau- und Kunstgeschichte sowie für die Regional- und Siedlungsgeschichte. Überdies ist sei als Hauptburg der Territorialherrschaft über den Ammergau von landesgeschichtlicher Bedeutung und aufgrund der qualitätvollen Ausführung nicht alltäglicher Gestaltwerte künstlerisch bedeutsam. Die über Jahrhunderte gewachsene und veränderte mittelalterliche Burganlage bildet mit ihren Türmen eine Höhendominante und ist als Element mit landschaftsprägendem Einfluss von städtebaulicher Bedeutung.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 34515555 | Torhaus | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
34515578 | Turm (Bauwerk) | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
34515603 | Kapelle (Bauwerk) | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
34515626 | Stall | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
34515649 | Bergfried | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
34515672 | Wallanlage | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
34515695 | Bildstock | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
34515718 | Burgmauer | Holle - Sillium - Wohldenberg - Burganlage
- Literatur
- Weiterführende Links
- EBIDAT, Burgendatenbank: Objektbeschreibung und -geschichte
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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