Kuranlage Bad Salzdetfurth
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Bad Salzdetfurth, Stadt
- Gemarkung
- Bad Salzdetfurth
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bad Salzdetfurth
- Objekttyp
- Kuranlage (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34454955
- Objekt-Nr.
- 6
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Eine sich südlich der Lamme am nordöstlichen Ortsausgang von Bad Salzdetfurth befindliche Anlage mit Gradierwerken, Pumpenhaus und Saline inmitten des Kurparkes, die ihren baulichen Abschluss und Bezugspunkt in dem 1927/28 neu errichteten Kurmittelhaus findet. Die beiden von Salzquellen gespeisten Gradierwerke, Salzgewinnung durch Sonne und Wind begünstigte Verdunstung eines Salzwasserguss über Schlehdornbündel, lösten das holzintensive und brandgefährdete Erhitzen des Solewassers in Sieden (Pfannen) im Jahr 1749 ab. Ein Pumpenhaus sorgt für die Bereitstellung des Solewassers, der Salzgehalt wiederum konserviert die Eichenbalken des Gradiewerkgestells. Südlich vorgelagertes, von der Salzpfännergilde betriebenes, 1910 erbautes Siedehaus mit Pfanne, Darre, Mühle und Kohlebefeurung, zu der durch Röhren eine Salzlösung aus unterirdisch gewonnenem Abraumsalz durch Berieselung der Abteufanlage am Schacht I geführt wurde. Der Betrieb der Saline wurde 1948 eingestellt, weil die Qualität des Speisesalzes zu wünschen übrig ließ und die Energiepreise zu sehr stiegen. Heute Wohnnutzung und Museum.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung der Denkmalgruppe des heutigen Kurparkareals liegt im öffentlichen Interesse. Es bestehen vielfältige geschichtliche Schau- und Zeugniswerte aufgrund der Bedeutung für die Orts-, Wirtschaft- und Technikgeschichte sowie aufgrund der beispielhaften Ausführung der Gebäudetypen. Die Anlage aus Saline, Gradierwerken mit Pumpenhaus und Kurpark zeigt eindrucksvoll die Mechanismen der zunächst obertägige Salzgewinnung im von der zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Pfannen ablösenden Gradierprozess bishin zum großen Siedehaus von 1910, das mit fortgeschrittener Techniknutzung arbeitete, d.h. nur eine Pfanne mit Darre und Mühle 1910. Die Nähe zum Bahnhof der 1900 eingerichteten Bahnlinie machte den Kohlentransport erschwinglich und praktikabel. Der sich aus der Salzgewinnung ergebende Nebeneffekt eines Luftkurheilortes, wiederum wichtiger Wirtschaftsfaktor in dem 1857 eröffneten, aber erst seit dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aufblühenden Kurbetrieb in der Stadt, prägt zudem die äußere Gestalt der Parkanlage mit verschlungenen Wegen und variantenreichen Staudenrabatten, die neben ihrer aufwändigen, der Erholung dienenden und die Heilung begünstigenden Gestaltung auch zu der städtebaulichen Qualität der Denkmalgruppe beitragen.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 34472236 | Pumpenhaus | Bad Salzdetfurth, Stadt - Bad Salzdetfurth - Bad Salzdetfurth - Kurpark
34472260 | Gradierwerk | Bad Salzdetfurth, Stadt - Bad Salzdetfurth - Bad Salzdetfurth - Kurpark
34472285 | Gradierwerk | Bad Salzdetfurth, Stadt - Bad Salzdetfurth - Bad Salzdetfurth - Kurpark
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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