Haus Dobberkau

Beschreibung: Eingeschossiger Fachwerkbau mit zweigeschossigem traufständigen Mittelteil und giebelständigen, straßenseitig vorspringenden Seitenteilen unter vielfältiger Dachlandschaft. Ursprünglich materialsichtige, heute weiß gestrichene Backsteinausfachung. Massiver Kellersockel, der auf abfallendem Gelände gartenseitig als Vollgeschoss aufgeht. Veranda-Anbau an der Westseite. Einfriedung zur Straße mit geschlämmter Backsteinmauer mit zwei Toröffnungen. Errichtet um 1887 als Pferdestall, Umbau zum Wohnhaus für den Industriellen Carl Dobberkau 1908 nach Plänen des Architekten Otto Haesler. Weitgehend original erhaltene baufeste Innenausstattung.

Denkmalbegründung: Das um 1887 als Pferdestall errichtete Gebäude wurde 1908 nach Plänen von Otto Haesler unter weitgehendem Erhalt der ursprünglichen Bausubstanz zu einer Villa im englischen Cottage-Stil umgebaut. Es nimmt in der frühen Schaffensphase des Architekten Haesler eine besondere Stellung ein, da es sich durch die weitgehende Übernahme der vorhandenen Architektur von seinem sonstigen zeitgenössischen Werk abhebt. Besonders die umfassend erhaltene bauzeitliche Innenausstattung zeichnet das Baudenkmal als Zeugnis für anspruchsvolles Wohnen des frühen 20. Jahrhunderts sowie das frühe Schaffen Otto Haeslers aus. Es nimmt darüber hinaus als Beispiel für die Adaption des englischen Landhausstils nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auch einen bedeutenden Platz innerhalb der Bau- und Kunstgeschichte ein. Seine Lage im Bereich der ehemaligen Handwerkersiedlung Fritzenwiese sowie der große Pferdestall als Vorgängerbau begründen einen Zeugniswert für die Orts- und Siedlungsgeschichte. Die Erhaltung des Wohnhauses Fritzenwiese 22 liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse.

Literatur: PPN: 314875263 | Seitenangabe: 23-24

PPN: 345106369 | Seitenangabe: 263