Vfl-Wolfsburg Stadion
- Landkreis
- Wolfsburg, Stadt
- Gemeinde
- Wolfsburg, Stadt
- Gemarkung
- Wolfsburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Heßlingen
- Objekttyp
- Sportanlage (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34201464
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Tribüne, Eingangsbereich mit Kassen und ehemaligem Verkaufspavillon für das Fußballstadion des VfL-Wolfsburg von 1960/61, Ausbauphase des 1948 an gleichem Standort angelegten Spielfeldes A.
- Denkmalbegründung
- Das Stadion des VfL Wolfsburg wurde 1948 im Stadtteil Heßlingen, unweit des Volkswagen-Werks, angelegt und ab 1960 durch den Neubau einer Tribüne und einer Kassenanlage ausgebaut. Als erste Sportstätte für die Mitarbeiter des Volkswagen-Werks und mit seiner prominenten Lage in der 1938 gegründeten Stadt besitzt das Stadion aufgrund seiner identitätsstiftenden Wirkung eine ortsgeschichtliche Bedeutung. Mit dem Sportfeld erhielt der am 12. September 1945, kurz nachdem die Produktion des Volkswagens für die britische Besatzungsmacht wieder angelaufen war, gegründete Sportverein seine erste eigene Spielfläche. Der ab 1960 erfolgte Ausbau der zunächst nur mit Erdwällen ausgestatteten Anlage spiegelt die dynamische Entwicklung der jungen Stadt wider. Durch seine Lage unweit des schon in den 1940er Jahren errichteten Wohnquartiers Schillerteich sowie der ab 1955 entstandenen Wohnsiedlung Hellwinkel ist das Stadion ein wichtiger räumlicher Bestandteil der ersten Phase der Stadtentwicklung von Wolfsburg. Bei der Tribünenanlage und dem unmittelbar angrenzenden Kassenhäuschen mitsamt den zugehörigen Eingangstoren zum Sportfeld handelt es sich um exemplarische Sportstätten-Bauten ihrer Zeit, die inzwischen Seltenheitswert besitzen. Sowohl die bescheidene Dimensionierung als auch die gestaltprägende Ausführung mit Stahlbeton stellen zeittypische Bauweisen dar, die aufgrund des Abbruchs der meisten zeitgenössischen deutschen Stadien zugunsten des Neubaus moderner Arenen rar geworden sind. Das Fassungsvermögen der für rund 3.270 Zuschauer konzipierten Tribüne sowie das Kassenhäuschen mit lediglich 12 Verkaufsschaltern sind beispielhaft für den damaligen Freizeitcharakter des Fußballsports, bevor 1963 die Bundesliga gegründet wurde und der VfL Wolfsburg 1974 erstmals in der 2. Bundesliga spielte. Mit der ursprünglich erhaltenen, expressiven Formensprache aus gereihten, stelzenartig aufstrebenden Stahlbetonbindern bei der Tribüne sowie der weit auskragenden Dachfläche des Kassenhäuschens, weisen die Bauten eine für ihre Bauzeit charakteristische Architektursprache auf. Vorbilder dafür finden sich vor allem in den Betonkonstruktionen zeitgenössischer Stadionbauten von Pier Luigi Nervi, etwa für die Olympischen Spiele in Rom 1960, oder auch in Entwürfen von Oscar Niemeyer für die Bauten von Brasilia. In vergleichbarer Form zeigten auch andere deutsche Fußballstadien in Essen, Mönchengladbach oder Gelsenkirchen derartige expressive Bauformen. Die locker gruppierte Anordnung der Stadionbauten, die sowohl die längs zum Berliner Ring platzierte Tribüne als auch das raumbildend dazu vorgelagerte Kassenhäuschen umfasst, sind von prägendem Einfluss auf das Ortsbild von Wolfsburg. Dabei korrespondiert die aufgelockerte und räumlich stark gegliederte Anlage des Stadions mit den südlich angrenzenden Wohnhäusern der von einer starken Durchgrünung geprägten Wohnsiedlung Hellwinkel.
- Weiterführende Links
- Wikipedia
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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