St. Martin
- Landkreis
- Wolfenbüttel
- Samtgemeinde
- Baddeckenstedt [Sg]
- Gemeinde
- Elbe
- Gemarkung
- Groß Elbe
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Groß Elbe
- Adresse
- Kirchstraße 4
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 12.Jahrhundert
- bis
- 1698
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34089277
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Saalbau mit leicht eingezogenem, langgestreckten, mit drei Seiten des Sechsecks geschlossenen Chor unter Satteldach in roter Tonziegeldeckung mit beschiefertem Polygon und mächtigem quadratischen Westturm mit vierseitigem, ins Achteck überführten Helm in Schieferdeckung, im Süden am Übergang von Schiff zu Westturm quadratische Vorhalle unter Satteldach in Ziegeldeckung, wobei die östliche Dachfläche durch ein beschiefertes Pultdach mit dem Hauptdach verschnitten ist. Verputztes Bruchsteinmauerwerk mit Eckquadern, Fenster und Portale mit Werksteineinfassungen, am Turm Erdgeschossfenster sowie rechteckige und rundbogige Lichtschlitze aus Steinbalken und Quaderschichten, Vorhallenportal spitzbogig. Chorbau in zwei an den Flankenseiten des Polygons eingelassenen Tafeln 1698(i) datiert. Im Inneren öffnet sich der Turm zum Schiff in zwei vermutlich nachträglich verbreiterten Rundbögen, an die nachreformatorische Kirchweihe 1574 erinnert eine Inschrift am Zwischenpfeiler, die zweite inschriftliche Jahreszahl 1633 wird auf den Neubau der Vor- und Leichenhalle bezogen. Schiff und Chor sind mit einer Holztonne gewölbt. Stileinheitliche Barockausstattung von 1700, Emporenbrüstung mit Ölgemälden, der Kanzelaltar ungewöhnlich prachtvoll mit vegetabilen Schnitzereien und Figurenschmuck gestaltet. Zur Ausstattung gehören Kirchenbänke, zwei Altarfußbänke und ein Taufengel.
- Denkmalbegründung
- Der mittelalterliche Kern der Saalkirche ist ebenso wie der Westturm aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Sollte die Vorhalle wie vermutet erst nach dem Dreißigjährigen Krieg erneuert worden sein, wurde das spitzbogige Eingangsportal aus dem 13. oder 14. Jahrhundert in Wiederverwendung eingebaut. Den Bau des neuen Chors regte 1698 Pfarrer Johann Heinrich Köhler an, der sich und Schulmeister Johannes Fricke in Inschriften am Polygon verewigte. Nach Fertigstellung 1700 wurde bei der Bildhauerfamilie Lessen in Goslar ein überaus reich ausgestatteter Kanzelaltar in Auftrag gegeben. Dieser und die übrige, etwa zeitgleich angeschaffte Barockausstattung sind vollständig erhalten. An der weiteren Erhaltung der Kirche und ihrer Ausstattung besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte von Groß Elbe sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und als Werk eines überregional bekannten Künstlers, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für eine bedeutende Innenraumgestaltung und wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung als Bauwerk von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 33966768 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchhof Groß Elbe
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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