St. Petri-Kirche
- Landkreis
- Schaumburg
- Gemeinde
- Rinteln, Stadt
- Gemarkung
- Deckbergen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Deckbergen
- Adresse
- Am Kirchplatz 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34063399
- Objekt-Nr.
- 180
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweischiffige Hallenkirche mit langezogenem Rechteckchor. Langhaus aus Bruchsteinmauerwerk ursprünglich einschiffig, Einwölbung mit Kreuzgratgewölbe in der ersten Hälfte des 13. Jh. Rechtteckchorerweiterung und Anbau eines weiteren Schiffs südlich des bestehenden Langhauses Ende des 15. Jh. Die Datierung 1589 gibt Aufschluss über die erfolgten Neueinbau von schmalen Runbogenfenstern, teilweise noch Fischblasen-Maßwerk erhalten. Westturm mit gekuppelten, rundbogigen Schallarkaden, Teilungssäulchen mit Würfelkapitellen; westlich 1878 stark modernisiert. Südportal datiert 1500. Im 17. Jh. Sakristeianbau nördlich des Chors, 1895 aufgestockt um ein Obergeschoss (Nutzung als Versammlungssaal). An der südlichen Chorwand befinden sich Reste von Fresken mit Apostelfiguren aus der Erbauungszeit des Chors (Ende 15. Jh.). Außen am Chor ein spätgotisches Sandsteinrelief (Kreuztragung und Kreuzigung). Grundrenovierung der Kirche 1963/64 (dabei u. a. die nördliche Empore abgebrochen) und 1990. Im Inneren Südempore (datiert 1650) und Westempore (datiert 1669), Turmvorhalle kreuzgratgewölbt auf mächtigen Schildkröten. Zur Ausstattung gehört u.a. ein Flügelaltarretabel um 1500.
- Denkmalbegründung
- Eine Kirche in Deckbergen taucht quellenkundlich erstmals in der ersten Hälfte des 12. Jahrunderts auf, als zwischen 1127 und 1140 die Übertragung der vermutlichen Stifterin Kunigunde auf die Diozöse Minden erfolgte. Einer ungesicherten Quelle des 14. Jahrhunderts zufolge soll die Gründung der Deckbergener Kirche 896 von Hildeburg, Stifterin des Klosters Möllenbeck, erfolgt sein. Die vielfältig am Baukörper erkennbaren, teilweise inschriftlich datierten Bauphasen, die sich zwischen dem 13. und dem 19. Jahrhundert formal wie auch stligeschichtlich am spätromanischen Bau ablesen lassen, geben beinahe lückenlos Auskunft über die Genese und Geschichte des heutigen Erscheinungsbildes und sind in ihrer Gesamtheit von baugeschichtlicher und gebäudetypologischer Bedeutung. Als ältestes überkommenes Bauwerk im Ort list St. Petri außerdem siedlunbgsgeschichtlich bedeutend. An der Erhaltung der Kirche St. Petri in Deckbergen besteht ein öffentliches Interesse wegen der geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, aufgrund des Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie wegen der sieldungs- und kulturgeschichtlichen Zeugniswerte und wegen der städtebaulichen Bedeutung des straßen- und anlagenbildprägenden Bauwerks und seines prägenden Einflusses auf das Ortsbild.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34062975 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchenanlage Deckbergen
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Kirchengemeindelexikon Deckbergen
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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