Roswitha-Gymnasium

Beschreibung: Breit gelagerter zweigeschossiger Ziegelbau mit Werksteingliederungen auf hohem Kellersockel aus Quadermauerwerk mit aus der Flucht tretenden Seitenflügeln unter Walmdächern und weit in den Hof vorstoßendem Mittelflügel, freistehend an der Ecke Bismarckstraße/Roswithastraße. Zwischen den als Eckrialiten ausgebildeten Seitenflügelfronten, im Westen zweiachsig, im Osten vierachsig, tritt der symmetrisch gegliederte traufständige Mitteltrakt zurück. Umlaufend Figuren- und Ornamentfries unter dem Dach. Ausgezeichnet ist die im Sinne der Neorenaissance gestaltete dreigeschossige Mittelachse mit reichem Portal über erneuerter Freitreppe und Zwerchhaus unter Walmdach mit Spitzhelm.

Denkmalbegründung: Das Schulgebäude des Gandersheimer Realgymnasiums wurde 1894 von Bauinspektor Friedrich Scholvin auf einem großflächigen Areal am südlichen Ende der im Jahr darauf in Bismarckstraße benannten östlichen Ausfallstraße als monumentaler Solitärbau errichtet. Mit der Schule wurde die Bebauung der außerhalb des historischen Neuen Dorfs gelegenen Grundstücke eingeleitet. Mit dem Bau des Bahndamms, der die Bismarckstraße im Süden begrenzt, wurde 1897 begonnen. Zeittypisch ist die Gestaltung des Schulgebäudes mit den Stilmitteln der Neorenaissance. An seiner Erhaltung besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, wegen seiner künstlerischen Bedeutung für regional nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Bau von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.