Große Kreuzkirche
- Landkreis
- Celle
- Gemeinde
- Südheide
- Gemarkung
- Hermannsburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hermannsburg
- Adresse
- Junkernstraße 12
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1879
- bis
- 1928
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33760041
- Objekt-Nr.
- 10
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Neogotische Saalkirche in rotem Backsteinmauerwerk mit eingezogenem Chorpolygon sowie Westturm. Langhaus unter Satteldach in roter Hohlpfannendeckung, Fassade durch Strebepfeiler, hohe zweibahnige Maßwerksfenster mit Courronement sowie einem Bogenfries strukturiert, südlich zwei Ausluchten als Seiteneingänge. Chorpolygon in ebengleicher Fassadengestaltung. Westturm mit breitem Erdgeschoss unter Pultdächern mit überstabtem Westportal, durchschießender Turmschaft mit spitzbogigen Lichtfenstern, oben mit gekuppelten spitzbogigen Schallarkaden. Im Inneren besitzt der weiträumige Saal eine umlaufende Holzempore und wird von einem flachgeneigten Scheindach mit freien Fachwerkbindern in gotischer Formensprache überspannt. Unter dem Architekten Pingel (Hamburg) errichtet und 1879 geweiht, Westturmanbau von 1928.
- Denkmalbegründung
- An der Junkernstraße entstand 1878/79 die zweite Kirche von Hermannsburg, die Große Kreuzkirche. Sie gehört ebenso wie die kurze Zeit später erbaute Kleine Kreuzkirche am anderen Ufer der Örtze zur „Selbstständigen ev. Kirche“, die sich 1878 von der Hannoverschen Landeskirche abspaltete. Im Jahr 1866 wurde das einst selbstständige Königreich Hannover preußische Provinz und der reformierte König von Preußen als Landesfürst auch Bischof der lutherischen Landeskirche von Hannover. Pastor Theodor Harms übte Kritik daran, dass seine Landeskirche durch die nachgiebige Haltung gegenüber der preußischen Unionskirche ihre Selbstständigkeit verlieren könnte. Dies führte 1878 zu seiner Absetzung als Pastor der Hermannsburger Gemeinde. Zwei Drittel seiner Gemeindemitglieder traten daraufhin aus der Landeskirche aus („Hermannsburger Separation“) und schlossen sich zur „Kreuzgemeinde“ zusammen. In der Vereinigung mit weiteren gleichgesinnten Gemeinden entstand die Hannoversche Freikirche, deren Präses Theodor Harms wurde. In Hermannsburg wurde unter der Leitung des Hamburger Architekten Pingel eine Kirche erbaut, die bereits 1879 geweiht wurde. An der Erhaltung der Kirche besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, durch die beispielhafte Ausprägung eines Stils, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Celle, Teil 2: Objektbeschreibung.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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