St. Laurentius-Kirche
- Landkreis
- Celle
- Gemeinde
- Faßberg
- Gemarkung
- Müden (Örtze)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Müden
- Adresse
- Alte Dorfstraße
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 14.Jahrhundert
- bis
- 1967
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 33741120
- Objekt-Nr.
- 17
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Saalbau in Backsteinmauerwerk mit polygonalen Chorschluss und einen entkoppelten Fachwerk-Glockenturm. Langhaus des 14. Jh. unter Walmdach in roter Hohlpfannendeckung mit traufhohen Strebepfeilern von Anfang des 19. Jh. sowie Segmentbogenfenstern. Chor mit Strebepfeilern vermutlich aus der Mitte des 15. Jh., dreibahnige Spitzbogenfenstern 1910/1911 rekonstruiert. Im Inneren ursprünglich eine flache Holzdecke, beim Bau des Chors wurde ein Sternengewölbe mit vegetabile Ausmalungen eingezogen. Nördlicher Sakristeianbau von 1967. Glockenturm in vertikaler Holzverkleidung mit Turmuhr, ausgekehltem Pyramidendach sowie einer Wetterfahne mit der Datierung 1729. Zur Ausstattung gehören eine Darstellung des Jüngsten Gerichts im Chorgewölbe von um 1500, Emporeneinbauten des 18. Jh., Kanzelaltar der Mitte des 17. Jh. -mehrfach verändert-, ein polygonaler Taufstein des 14. Jh. sowie eine Bronzetaufe von Hinrik Klinghe (Bremen) von 1473 mit hölzernem Deckel von 1860.
- Denkmalbegründung
- Die ältesten Teile der St.-Laurentius-Kirche gehen auf das 14. Jh. zurück. Als die Kirche vom Kirchspiel Hermannsburg losgelöst und zu einer selbstständigen Pfarre erhoben wurde, wurde die bestehende Kapelle um ein Chorpolygon erweitert und ein Sternengewölbe eingezogen. Die Bronzetaufe von Klinghe fand im Anschluss ihren Platz im Chorraum. Im Dreißigjährigen Krieg kam es zu Beschädigungen und Plünderungen, die Glocke wurde in der Neuzeit mehrfach neu gegossen. 1729 wurde ein Neubau des hölzernen Glockenturmes initiiert. 1816 wurden die Kirchenpfeiler aufgrund von Schäden durch neue ersetzt. Bei der Renovierung der Kirche im Jahre 1911 wurden die Holzfenstereinbauten des 18. Jh. im Chor entfernt und getreu des mutmaßlichen Vorbildes des 15 Jh. rekonstruiert sowie die zugehörigen Glasfenster mit Darstellungen der Vier Evangelisten gestiftet. 1966/67 wurde die ursprüngliche Sakristei von 1860 abgebrochen und mit einem Neubau an der Nordseite ersetzt. Die St.-Laurentius-Kirche besitzt eine Vielzahl an baulichen Zeitschichten und aufgrund der original erhaltenen spätgotischen Ausstattungen sowie dem in den regionalen Dorfkirchen selten vorkommenden Sterngewölbe kommt ihr ein besonderer künstlerischer Stellenwert zu. An der Erhaltung der St. Laurentius-Kirche besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung für regional nicht alltäglichen künstlerischen Gestaltwerten mit wissenschaftlichen Seltenheitswert, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 33730236 | | Kirche, Küsterhaus Alter Dorfstr. 7
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Celle, Teil 2: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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