Herrenhaus (Bauwerk)

Beschreibung: Zweigeschossiger, unterkellerter Putzbau auf Werksteinsockel unter Mansarddach in Falzziegeldeckung, traufständig, freistehend, von der Straße weit zurückgesetzt. An den Schmalseiten zweigeschossige Standerker mit Wellengiebel und vom Mansardgeschoss aus zugänglichen Terrassen, über den Mittelachsen der Längsseiten je ein Zwerchhaus mit Giebel in Barockformen, wobei dasjenige an der Parkseite einen durch aufgeputzte Quader begrenzten Scheinrisaliten bekrönt, dem eine zweistöckige Veranda vorgebaut ist. Eingang straßenseitig mit Terrasse und Freitreppe. Ecken mit aufgeputzten Quadern, Fenster mit aufgeputzten Einfassungen.

Denkmalbegründung: Der neubarocke Putzbau wurde 1907/08 als Herrenhaus des Ritterguts Bodenfelde errichtet. Das ehemalige Rittergut, das am südöstlichen Rand des historischen Ortskerns, in unmittelbarer Nähe der der Schlagd lag, ging 1592 in den Besitz des herzoglichen Kammerrats Dr. jur. Joachim Götz von Olenhusen über, dessen Familie das Gut bis ins 20. Jahrhundert führte. Das Haus bildete zusammen mit Nebengebäuden eine offene dreiseitige Hofanlage, die am Bestand noch ablesbar ist. Zeittypisch für die vorletzte Jahrhundertwende ist die Wahl neubarocker Stilmittel zur repräsentativen Ausgestaltung eines Herrenhauses. An seiner Erhaltung besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte sowie für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, wegen seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche künstlerische Gestaltwerte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung als Element von prägendem Einfluss auf das räumliche Gefüge einer ehemaligen Gutsanlage ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)