St. Martini et Nicolai
- Landkreis
- Stade
- Samtgemeinde
- Lühe [Sg]
- Gemeinde
- Steinkirchen
- Gemarkung
- Steinkirchen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Steinkirchen
- Adresse
- Kirchweg 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1200
- bis
- 1773
- Personen
- Schnitger, Arp
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30928521
- Objekt-Nr.
- 30
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Arp-Schnitger
- Beschreibung
- Saalkirche aus Backstein mit Westturm aus Holz und dreiseitigem Ostabschluss. Reste eines romanischen Feldsteinbaues an der Nordwand des Langhauses erhalten. Um 1500 Neubau des Chores und der Schiffswände in Backstein mit breiten Spitzbogenfenstern. 1773 Umbau zur spätbarocken Saalkirche mit kräftigem, von Konsolen getragenem Dachgesims und Mansardwalmdach; der Glockenturm mit achteckigen Freigeschossen und hoher Barockhaube von 1696. Südwand der Kirche vollständig erneuert. Im Inneren ein verputztes hölzernes Tonnengewölbe mit Ankerbalken, der untere Teil durch ein Stuckprofil in Art einer Voute abgeteilt und mit Rocaillen verziert. Umfangreiche Ausstattung des Spätbarocks: Zweigeschossiger Kanzelaltar, der Aufbau 1784 von Tischler C. Chr. Bülkau, der figürliche Schmuck 1783-1785 von Bildhauer Chr. H. Meyer. In den Pfosten der Altarschranken Taufschale und Opferstock. Im Halbkreis um den Altar herumgeführte Chorpriechen sowie die Ostempore 1784-1785. An den Langhauswänden je zwei Priechen auf schmiedeeisernen Stützen und Holzbalken mit Kopfbändern; besonders hervorgehoben die Zesterflethsche Prieche an der Südseite, kurz vor 1689 mit bauchig geschwungener Brüstung. Die übrigen drei Priechen 1753-1754, 1772 und 1773; in ihrer Gliederung entsprechend die 1761-1762 errichtete Westempore, die Rocaillen-Bemalung laut Inschrift 1771 von F. N. Schnibbe. Darüber die Orgelempore von 1687, die gemalten biblischen Darstellungen an der Brüstung dat. 1691. Orgel, eines der Hauptwerke von Arp Schnitger, 1687; Mittelturm und Pedaltürme mit polygonalem Sockel und Gesims, das Schnitzwerk mit Ornamenten im Übergang vom Knorpelstil zum Akanthus. Oberhalb des Prospektes ein illusionistischer, wohl auf Holz gemalter Vorhang 1773 (i). Auf der Empore ein Türblatt von 1605 mit originaler Farbgebung, ursprünglich Zugang zum Zesterflethschen Erbbegräbnis; zugehörig auch eine hölzerne Wappentafel. Zwei Kelche aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und von 1594. Mehrere Grabplatten des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten.
- Denkmalbegründung
- Einen markanten Punkt in der Ortssilhouette setzt die Kirche St. Martini et Nicolai, die auf einem leicht erhöhten Kirchhof steht. Im Ursprung ist sie romanisch, wurde jedoch im 18. Jahrhundert zur spätbarocken Saalkirche umgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch ein Großteil der erhaltenen Innenausstattung. Die von Arp Schnitger 1687 geschaffene große Orgel ist eines seiner Hauptwerke. An der Erhaltung der Kirche besteht somit sowohl aufgrund ihrer orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung, als auch aufgrund der durch die erhaltene Innenausstattung manifestierten künstlerischen Bedeutung und wegen des prägenden Einflusses auf das Ortsbild auch in städtebaulicher Hinsicht ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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