Vierständer-Längsdielenhaus
- Landkreis
- Lüchow-Dannenberg
- Samtgemeinde
- Lüchow (Wendland) [Sg]
- Gemeinde
- Clenze,Flecken
- Gemarkung
- Bausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bausen
- Adresse
- Bausen 4
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1872
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30833361
- Objekt-Nr.
- 31
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Das große, rund 22 m lange Vierständer-Längsdielenhaus firstparallel und annähernd baugleich zum benachbarten Haupthaus Nr.5 wurde laut Inschrift im Torsturz am 7. Mai 1872 gerichtet. Das Haus steht leicht zurückgesetzt zu Nr.5 mit einem geringen Abstand von rund 2 m entlang der östlichen Grundstücksgrenze. Die Hofzufahrt liegt an der teilweise nach 1978 massiv erneuerten Westflanke. Ein Nebeneingang im Wohnteil an der östlichen Längsseite führt direkt in die Küche. Keller- und Kellerboden liegen somit auch nach Osten. Der Grundriss des Wohnteils mit großer und kleiner Stube nebeneinander entspricht dem von Haus Nr.1 von 1899. Die Herdstelle liegt an einer massiven Herdwand nach Westen zur großen Eckstube und nach Norden zur kleinen Stube. Der Wirtschaftsteil zwischen dem 1. und 12. Gebinde hat eine Länge von 13,6 m. Die zugehörige Wirtschaftsdiele ist noch auf 11,0 m in der Länge und auf 5,4 m in der Breite erhalten. Die Seitenschiffe sind wie üblich unterschiedlich breit, das westliche Seitenschiff ist mit 2,5 m etwas schmaler als das östliche Seitenschiff mit 3,3 m. Der Wohnteil zwischen dem 12. und 19. Gebinde ist mit 8,2 m in der Länger etwas größer als bei Haus Nr.5 aus der Zeit um 1850. Das Zwischengeschoss mit der Räucherkammer (Pomös) ist bislang nicht zu Wohnzwecken ausgebaut. Die Dachbalkenlage liegt in diesem Bereich um 1,12 m über der des Wirtschaftsteils. Die Gebindeabstände betragen rund 1,0 m. Zusammen mit dem doppelt stehenden Stuhl nur im Wirtschaftsteil ist von einer bauzeitlichen Hartdeckung auszugehen. Ebenso wie bei Nr.5 ist auch hier der Nordgiebel über dem Wohnteil in einem Sparfachwerk mit einer äußeren Verbretterung ausgeführt. Der Südgiebel wurde 2018 fast vollständig mit frischen Hölzern neu nach Befund in einem engmaschigen Gitterfachwerk in Eiche abgebunden. Dabei wurden bis auf den Torsturz auch die Inschriften erneuert. Allein der nordwestliche Eckständer konnte neben dem Torsturz sekundär verwendet werden. Die Ziegelausfachung wurde mit alten Steinen von besserer Qualität neu ausgemauert. Die Bauherren des Haupthauses waren laut Inschrift „Joachim Christoph Schulz“ sowie seine Ehefrau, „ Dorothee Elisabeth Schulz, geb. Schulz. Den 7.Mai Anno 1872“. Die Inschrift auf Höhe der Kehlbalken lautet: „Alles ist an Dir gelegen, Menschen richten wenig aus, kommt von Dir nur, Herr, der Segen, so ist wohl bestellt mein Haus“. Und auf Höhe der Dachbalkenlage: „Ist Gott für mich in meinem Leben, das unverhofft mich überfällt, so will ich nicht zurücke weichen, weil seine Hand mich treulich hält. Gott ist für mich im Feuer und Wind, und wachet treulich für sein Kind.“ Das orts- und zeittypische Hallenhaus von 1872 ist aufgrund seiner bautypologischen Bedeutung als Vierständer-Längsdielenhaus und aufgrund seiner siedlungsgeschichtlichen Bedeutung für die Rundlingsstruktur des Dorfes ein Baudenkmal nach § 3(2) und § 3(3) NDSchG. Das öffentliche Erhaltungsinteresse beruht somit auf der geschichtlichen Bedeutung des Hauses. Stand 28.06.2024
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes Bausen 4 (Clenze) besteht aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Landkreis Lüchow-Dannenberg, Teil 1: Objekterwähnung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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