Mädchenberufsschule (seit 1964: Anna Siemsen-Schule)
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Objekttyp
- Schule
- Baujahr
- 1930
- bis
- 1932
- Personen
- Elkart, Karl
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30794880
- Objekt-Nr.
- 258
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Bauhaus-Stil
- Beschreibung
- Viergeschossiger Baukomplex, bestehend aus Schulgebäude mit Haupteingang (Im Moore 38), Klassentrakt mit Badeeinrichtungen (An der Lutherkirche 16), Turnhalle (Am Kleinen Felde 33) sowie hofseitigem Verbindungsgang mit Sanitärräumen; dreiflügelige Anlage um einen gemeinsamen Schulhof, in geschlossener Blockrandbebauung, mit flach geneigten Walmdächern. Putzfassade mit umlaufenden horizontalen Gesimsbändern aus Werkstein auf Höhe der Sohlbänke und der Fensterstürze, im Bereich der Gebäudeecken weitere eng gereihte Werkstein-Horizontalbänderungen; negative Gebäudeecke an der Straßenkreuzung Im Moore / An der Lutherkirche durch kubische Verschränkung der beiden Gebäudeteile, Attika des Hauptgebäudes (Im Moore 38) überhöht und mit aufgesetzter Inschrift: "Staedtische Maedchenberufsschule" in serifenloser Schrift. Architekt: Stadtbaurat Karl Elkart
- Denkmalbegründung
- Die Mädchenberufsschule wurde in der Spätphase der Weimarer Republik in einem gründerzeitlichen Industrie- und Arbeiterwohnquartier nach Entwürfen des Hannoveraner Stadtbauamtes unter Leitung des Stadtbaurats Karl Elkart erbaut. Die streng kubische Gestaltung des Schulbaukomplexes mit flächigen, seriell gegliederten Putzfassaden ist typisch für die Architektur des Neuen Bauens in der Weimarer Republik. Dabei deutet die für ihre Zeit betont moderne Architektur auf den progressiven Charakter dieser kommunalen Bauaufgabe hin, mit der die Stadt Hannover im Arbeiterwohnquartier der Nordstadt eine neuartige Bildungseinrichtung für Mädchen und junge Frauen etablierte, die mit ergänzenden Hygieneeinrichtungen und einem Sportbereich den ganzheitlichen sozialen Anspruch der Schule dokumentierte. Mit der Abkehr von der bis dahin in Hannover dominierenden Backsteinbauweise und einer Orientierung an avantgardistischen Vertretern des Neuen Bauens wie etwa dem Bauhaus in Dessau, unterstützte das Stadtbauamt, das seit 1925 von Karl Elkart geleitet wurde, diesen kommunalen Modernisierungsanspruch. Durch die individuelle Ausgestaltung des Baukomplexes mit plastisch in Erscheinung tretenden baukörperlichen Gliederungen sowie Fassaden mit horizontalen Bänderungen, die dem Bau eine dynamische Wirkung verleihen, erhielt die Mädchenberufsschule eine dem sozialen Anspruch angemessene baukünstlerische Ausformung. Innerhalb der Blockrandbebauung der Nordstadt nimmt die Mädchenberufsschule damit eine straßenbildprägende Rolle ein. Die Erhaltung der Mädchenberufsschule liegt aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung durch ihren bau- und kunstgeschichtlichen Schauwert, ihre sozialgeschichtliche Bedeutung, als Zeugnis für das Werk des Hannoveraner Stadtbaurats Karl Elkart, sowie ihrer künstlerischen Bedeutung durch die individuelle qualitätvolle Baugestaltung und ihrer städtebaulichen Bedeutung wegen ihres prägenden Einflusses auf das Straßenbilld im öffentlichen Interesse.
- Weiterführende Links
- Die Anna-Siemsen-Schule auf der Seite der Architektenkammer Niedersachsen zur Ausstellung "Bekanntes. Verborgenes. Vergessenes"
Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 1
Wikipedia-Seite über die Anna-Siemsen-Schule
Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil 1 10.1: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb