Königinnendenkmal
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Zoo
- Adresse
- Eilenriede
- Objekttyp
- Denkmal
- Baujahr
- 1910
- bis
- um 1960
- Personen
- Casal, Valentino
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30755410
- Objekt-Nr.
- 4446
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Doppelstandbild aus pentelischem Marmor auf hohem mehrfach gestuftem rechteckigem Marmorsockel. Dargestellt sind zwei weibliche überlebensgroße Figuren, die ihren Blick in die anliegende Yorckstraße richten, eng beieinander stehen und sich gegenseitig die Arme über die Schultern legen; es handelt sich um Luise von Preußen (1776-1810), rechts neben ihrer jüngeren Schwester Friederike von Hannover (1776-1941) stehend. Als Geschenk Kaiser Wilhelms II. an die Stadt Hannover 1910 zum 100. Todestag der preußischen Königin Luise vom venezianischen Bildhauer Valentino Casal (1867-1951) geschaffen als vergrößerte Kopie der Skulpturen von Johann Gottfried Schadow für das Berliner Schloss und aufgestellt am 19. Juli 1910 an der Hohenzollernstraße an der Einmündung zur Yorckstraße, am Rand der Eilenriede. Der Kopf der Luise wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch Bildhauer Ludwig Vierthaler und seine Asisstentin Erika Grindel um 1960 ergänzt.
- Denkmalbegründung
- An städtebaulich markanter Stelle am Kreuzungspunkt der Hohenzollernstraße mit der in gerader Linie auf die Dreifaltigkeitskirche zuführenden Yorckstraße steht das so genannte Königinnendenkmal am Rand der Eilenriede. Es stammt von 1910 und damit aus der Zeit des Deutschen Kaiserreichs und stellt die beiden Prinzessinnen und späteren Königinnen Luise von Preußen und Friederike von Hannover dar, die beide in Hannover im Alten Palais gegenüber dem Leineschloss als Töchter des späteren Herzogs von Mecklenburg-Strelitz Karl II. geboren wurden. Durch ihre Doppelhochzeit 1793 mit Kronprinz Friedrich Wilhelm (1770–1840) und Prinz Friedrich Ludwig (1773–1796) in Berlin wurden beide zunächst Prinzessinnen von Preußen, was der preußische Bildhauer Johann Gottfried Schadow 1795-97 in einer Skulptur der Beiden für das Berliner Schloss darstellte. Dieses als Prinzessinnendenkmal bezeichnete Werk diente dem in Venedig gebürtigen und seit 1891 in Berlin tätigen Bildhauer Valentino Ludwig Maria Casal als Vorlage für das von Kaiser Wilhelm II. 1910 als Zeichen der Versöhnung zwischen Hohenzollern und Welfen in Auftrag gegebene Werk für die Stadt Hannover, was sich auch in der Bezeichnung der dem Denkmal anliegenden „Hohenzollernstraße“ niederschlägt. Insbesondere Friederike, die durch ihre dritte Heirat mit Ernst August I. 1837 Königin von Hannover wurde, hat zudem eine besondere orts- und landesgeschichtliche Bedeutung für Hannover. Als Werk des überregional tätigen Bildhauers Casal kommt dem Denkmal aufgrund seiner hochwertigen Gestaltung ein bau- und kunstgeschichtlicher sowie ebenso künstlerischer Wert zu. Die städtebauliche Bedeutung ergibt sich aus der platzbildprägenden Wirkung und der etwa bauzeitlich angelegten Wege- und Straßenführung, die Bezug nimmt auf das am 19. Juli 1910 an dieser Stelle eingeweihte Doppelstandbild, das zugleich eines der ersten ist in einer Vielzahl von den an markanten Plätzen aufgestellten Gedenksteinen, Plastiken und Brunnen, die den Ausbau des Stadtwalds Eilenriede zu einem Waldpark zur Erholung manifestierten. Die Erhaltung des Denkmals liegt daher aus den benannten Gründen im öffentlichen Interesse.
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hannover, Teil1 10.1: Objekterwähnung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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