Anzeigerhochhaus
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Goseriede 9
- Objekttyp
- Geschäftshaus
- Baujahr
- 1927
- bis
- 1928
- Personen
- Lorenz, Emil
Höger, Fritz
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30735074
- Objekt-Nr.
- 130
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Neungeschossiger, im oberen Bereich zurückgestufter Stahlskelettbau mit Klinkerfassade und ornamentaler Klinkersetzung, Spitzbogenarkaden im Erdgeschoss und abschließender Planetariumskuppel. Betonte Vertikalgliederung durch keilförmige Wandvorlagen, dadurch der Bauquader optisch in die Höhe gestreckt, was nachts durch senkrechte leuchtende Röhrenbänder verstärkt wird, auch die Leuchtröhrenreklame ist in den Architekturbau integriert. Erbaut 1927/28 nach Entwurf von Fritz Höger (Vorentwurf: Emil Lorenz) als Pressehaus des Hannoverschen Anzeigers.
- Denkmalbegründung
- Das Anzeiger-Hochhaus, das 1927/28 nach Plänen von Fritz Höger südlich des Goseriedebades erbaut wurde, gilt als eines der Hauptwerke des Architekten sowie darüber hinaus auch der expressionistischen Architektur in Deutschland. Als Presseturmhaus der Weimarer Republik avancierte es zum selbstbewussten Symbol eines unabhängigen, freiheitlichen Pressewesens und zum Wahrzeichen der Stadt Hannover. Das Anzeiger-Hochhaus entstand für den Verlag Hannoverscher Anzeiger August Madsack & Co., der heute als Verlagsgesellschaft Madsack die Hannoversche Allgemeine Zeitung und die Neue Presse herausgibt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier die von Rudolf Augstein herausgegebene Zeitschrift "Der Spiegel" gegründet, deren erste Ausgabe am 4. Januar 1947 in Hannover erschien; bis 1952, als die Spiegel-Redaktion nach Hamburg umzog, war das Anzeiger-Hochhaus in Hannover ihr Verlagssitz. Auch die erste Ausgabe der Zeitschrift "Stern" von Henri Nannen erschien hier im August 1948. Das Bauwerk besitzt daher geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte mit Zeugniswert für die Geistesgeschichte sowie für die Bau-, Kunst- und Stadtbaugeschichte. Künstlerisch ist der Bau wegen seines herausragenden Gestaltwerts und als Werk des international bekannten Architekten Fritz Höger bedeutsam. Das hannoversche Anzeiger-Hochhaus hat zudem eine große städtebauliche Bedeutung. Als damals aktuelle Bauaufgabe „Hochhaus“ nach amerikanischem Vorbild wirkt es neben dem 1931 erbauten Bücherturm der Stadtbibliothek von Hans Elkart und dem 1929/30 nach Entwürfen von Friedrich Hartjenstein erbauten Hochhaus am Platz „Schwarzer Bär“ (dem heutigen Capitol) als Höhendominanten der Zeit stadtbildprägend. An seiner Erhaltung besteht somit aufgrund seiner geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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