Falke-Uhr
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Aegidientorplatz
- Objekttyp
- Uhr
- Baujahr
- 1929
- Personen
- Falke, Adolf
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 30734062
- Objekt-Nr.
- 86
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Reklame-Uhr auf quadratischem Grundriss über Werksteinsockel. Zwei verglaste Kästen mit Messingprofilen bzw. -armen, der quaderförmige Uhrenkasten über Werbesäule. Nach einem Entwurf von Adolf Falke 1929 errichtet.
- Denkmalbegründung
- Die so genannte "Normaluhr" wurde 1929 nach einem Entwurf von Adolf Falke (1888-1958) in der Achse der Breiten Straße auf dem Ägdientorplatz aufgestellt. Als Normaluhr wird eine öffentliche Uhr bezeichnet, welche die 1893 zunächst im Deutschen Reich eingeführte Normalzeit anzeigt und meist vier verglaste, im Würfel angeordnete Zifferblätter hat, die das Ablesen der Zeit aus allen Himmelsrichtungen ermöglicht. Seit dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gibt es erste funktelegrafische Übermittlungen von Zeitzeichen, seit Ende des 20. Jahrhunderts wird die Normalzeit (gesetzliche Zeit) überregional zumeist von staatlichen Institutionen bereitgestellt. Der Designer der Normaluhr am Thielenplatz, Adolf Falke, studierte 1910 -1914 Architektur an der Technischen Hochschule Hannover und an der Technischen Hochschule München und wurde In Hannover Mitglied der Bauhütte zum weißen Blatt. Wegen seiner Gehbehinderung aufgrund einer kindlichen Kinderlähmung konnte er während des ersten Weltkrieges als Angestellter im Baubüro von Bahlsen zusammen mit Bernhard Hoetger an den Plänen für Bahlsens TET-Stadt arbeiten. 1919 gründete Falke ein eigenes Architekturbüro, wurde 1920 Mitglied des BDA und gewann 1926 den Wettbewerb um eine sogenannte „Normaluhr“: Nach seinem futuristischen Typenentwurf stellte die Stadt Hannover rund 20 dieser so genannten „Falke-Uhren“ in der Stadt auf. Die Uhr am Ägidientorplatz ist eine von zehn erhaltenen Exemplaren dieses Typs. An ihrer Erhaltung besteht aufgrund der geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse. Geschichtlich ist sie im Rahmen der Ortsgeschichte bedeutsam, als beispielhafte Uhr, die im städtischen Raum Zeit, im Unterschied zu der Arbeitszeit messenden Fabrikuhr anzeigt, mit Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte sowie für das Werk des Architekten, Bühnenbildners, Designers und Kommunalpolitikers Adolf Falke. Von künstlerischer Bedeutung ist ihr Erlebniswert für nicht alltägliches, überregionales Design, das in neusachlicher Form die Funktionen Reklametafel und Zeitmesser als neue Stadtskulptur verbindet. Ihre städtebauliche Bedeutung ergibt sich aus dem Standort in Stadt, innerhalb des räumlichen Gefüges des Thielenplatzes mit prägender Wirkung auf das Platz- und Straßenbild.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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